Wien - Erstmals seit 22 Jahren, seit der Italienerin Giovanna Amati, fährt wieder eine Frau in der Formel 1. Susie Wolff wird am Freitag im ersten Training für den GP von Großbritannien in Silverstone einen Williams pilotieren. Die 31-jährige Schottin, die mit dem österreichischen Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff verheiratet ist, wird auch zwei Wochen später in Hockenheim fahren. Wolff ist seit 2013 Testfahrerin bei Williams. Sie ist die sechste Frau in der F1. Nur die Italienerin Lella Lombardi schaffte es 1975 einmal in die Punkteränge. Die Spanierin Maria de Villota zog sich 2012 bei Marussia-Testfahrten schwere Kopfverletzungen zu und starb ein Jahr später an den Folgen.
"Das ist eine Super-Super-Chance, die nicht viele bekommen", sagte die in der Schweiz lebende Wahl-Österreicherin. Sie warnt vor falschen Erwartungen. "Wer glaubt, ich gehe auf einen Qualifying-Run und muss zeigen, wie schnell ich bin, ist auf dem Holzweg." Von einer GP-Teilnahme träumt sie dennoch. Es gäbe keinen Grund, "warum eine Frau nicht im Auto oder im Fahrerlager erfolgreich sein könnte". (red, DER STANDARD, 3.7.2014)