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Herrn Aggers Hinteransicht.

Foto: ap/probst

Ein bisschen schade ist es schon, dass Dänemark der WM ferngeblieben ist. Denn mit Daniel Agger vom FC Liverpool haben die Dänen einen in ihren Reihen, der in Sachen Tattoos ein Gesamtkunstwerk ist. Fans wurde bei der EM 2012 Museumseintritt gewährt, als Agger bei einer Trainingseinheit seinen Oberkörper lüftete.

In epischer Breite erzählt sein vollständig gepeckter Rücken dänische Geschichte: Den Wikingerkönigen Sven Gabelbart oder Harald Blauzahn wurden genauso Denkmäler in Tinte gesetzt wie Knut dem Großen. Wie und vor allem wo wurde seine Sammlung erweitert? Für die Antwort müssen sich Fans bis zum nächsten Großereignis gedulden.

Es gibt freilich wohl mehr als hundert weitere Fußballer, die es zur WM geschafft haben und bestätigen, dass Kicker durchaus auch Freizeit und vor allem viel Geld haben. Auf Wesley Sneijders Brust zum Beispiel prangt ein Psalm, möglicherweise wird er beim Trikottausch des Niederländers mit einem Costa Ricaner nach dem Viertelfinale am Samstag enthüllt. Der Deutsche Jérôme Boateng trägt seinen Stammbaum am Rücken - immerhin 21 Namen.

Den Vogel abgeschossen hat aber Mauricio Pinilla: Der Chilene ließ sich seinen Lattentreffer beim verlorenen Achtelfinalduell mit Gastgeber Brasilien auf den Rücken tätowieren - inklusive Schriftzug "One Centimeter From Glory". Entlang des Haaransatzes oberhalb der Ohren steht zudem "Blessed for Life" - Gesegnet fürs Leben.

Weitere Vorschläge? Arjen Robben würde eine Schwalbe gut stehen, Luis Suárez könnte ein Bahlsen-Keks mit 52 Zähnen schmücken. Die Tattoo-Wut bei Fußballern ist jedenfalls ein Tintenfass ohne Boden. (David Krutzler, DER STANDARD, 3.7.2014)