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Grün-Politiker Efgani Dönmez will die Streichung sämtlicher Sozialleistungen für Frauen mit Ganzkörperschleier, und auch für ihre Familien.

Foto: epa/MAXPPP/PASCAL GERARD

Wien - Die erneute Forderung der FPÖ nach einem Verbot des Ganzkörperschleiers in Österreich stößt bei der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ) auf Ablehnung. "Es wäre kontraproduktiv, hier so etwas zu machen", sagte Sprecherin Carla Amina Baghajati am Mittwoch zur APA. Derzeit gebe es kaum Frauen, die eine Burka tragen würden, ein Verbot könnte allerdings eine Solidarisierungswelle verursachen.

Keine theologische Notwendigkeit

Bereits Ende 2009 sei die Debatte um ein Verbot des Ganzkörperschleiers in Österreich kurz aufgeflackert. Einen Gesichtsschleier zu tragen sei keine theologische Notwendigkeit, habe man damals schon betont. Diesen Standpunkt würde auch die Islamische Glaubensgemeinschaft mit der Mehrheit der islamischen Gelehrten vertreten. "Es gibt mehr Frauen, die ihn runtergeben als rauf", fasste Baghajati den Trend, den man derzeit verzeichne, zusammen.

Grün-Politiker Efgani Dönmez sprach sich am Mittwoch für Sanktionen aus. Sowohl die Trägerinnen von Ganzkörperschleier als auch ihr Familien sollten keine Sozialleistungen bekommen. Mit einer Burka würde man sich ins "Abseits stellen", so Dönmez gegenüber der "Wiener Zeitung."

Heinisch-Hosek sieht keinen Handlungsbedarf

Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek sieht im Ganzkörperschleier zwar ein klares "Symbol der Unterdrückung", Handlungsbedarf sieht sie derzeit aber keinen. (APA, red, 3.7.2014)