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Francesco Bamonte, der Vorsitzende der Internationalen Exorzistenvereinigung, im Jahr 2005.

Foto: REUTERS/Alessandro Bianchi

Wien/Rom - Die vatikanische Kongregation für den Klerus hat die "Associazione internazionale esorcisti" (AIE) rechtlich anerkannt und damit in den Kodex des kanonischen Rechts aufgenommen. Die AIE, eine Gruppe von mehr als 200 Exorzismus praktizierenden Priestern, gilt nun als Vereinigung nach dem katholischen Kirchenrecht, berichtete das offizielle vatikanische Organ "L'Osservatore Romano" am Donnerstag.

Die AIE wurde 1991 von sechs Geistlichen gegründet. Ihre Mitglieder üben heute die umstrittenen Teufelsaustreibungen in 30 Ländern aus. In Einzelfällen kamen dabei Menschen, die von Dämonen und bösen Geistern besessen sein sollen, wegen Erschöpfung und fehlender medizinischer Betreuung ums Leben.

Spekulationen um Exorzismen durch Papst

"Die Anerkennung ist nicht nur Grund zur Freude für uns Mitglieder, sondern für die ganze Kirche", sagte Francesco Bamonte, der 2012 den Vorsitz der AIE übernommen hat. Laut Bamonte beruft Gott "manche Priester in dieses wertvolle Amt, um Menschen mit besonderem Bedürfnis nach spiritueller und seelsorgerischer Fürsorge zu unterstützen und sie zu ermutigen, den Pfad der Befreiung weiterzugehen". Der Exorzismus basiert laut Bamonte auf Demut, Glaube und Nächstenliebe.

Papst Franziskus selbst sprach sich seit seiner Wahl mehrfach für den Kampf gegen den personifizierten Teufel aus. Vergangenen Mai tauchten Videoaufnahmen auf, die Spekulationen laut werden ließen, der Pontifex praktiziere selbst Teufelsaustreibungen.

Paul Watson

Der Vatikan dementierte - das Handauflegen sei lediglich Teil eines gewöhnlichen Gebets gewesen. Exorzismen dürfen in der Regel nur nach Erlaubnis eines Diözesanbischofs unter Betrauung eines ausgebildeten Exorzisten erfolgen. (mcmt, derStandard.at, 3.7.2014)