Die Mietervereinigung Österreichs (MVÖ) nimmt jedes Jahr die Betriebskosten von privaten Miethäusern unter die Lupe. Nun liegt der sechste Betriebskostenspiegel vor. Als Bemessungsgrundlage dienten die Daten aus 2012.
Der Grund dafür: Die Betriebskostenabrechnungen für 2012 mussten bis Ende Juni 2013 den Mietern vorgelegt werden und wurden dann von der MVÖ überprüft.
Auf Mieter abgewälzt
Die Betriebskosten ohne Lift sind demnach etwas stärker als die Inflation gestiegen, nämlich von 1,64 Euro pro Quadratmeter und Monat auf 1,72 Euro. "Bei einer 70 Quadratmeter großen Wohnung ergibt dies eine Kostenbelastung von 1.444,80 Euro netto im Jahr bzw. 120,4 Euro netto im Monat", rechnet die MVÖ in einer Aussendung vor.
Fast 40 Prozent der Kosten machen Versicherungsprämien und Verwaltungsgebühren aus. Damit würden Kosten, die eigentlich der Hauseigentümer zu tragen hätte, auf die Mieterinnen abgewälzt, so die MVÖ, die fordert, Versicherungskosten, Grundsteuer und Verwaltungshonorar aus dem Betriebskostenkatalog zu streichen.
Die Kosten im Detail
Die Wasserkosten sind von 3,21 Euro auf 3,43 Euro/m²/Jahr gestiegen, die Müllentsorgungskosten von 2,27 auf 2,35 Euro/m²/Jahr, die Versicherungsprämien von 4,79 auf 4,89 Euro/m²/Jahr und Reinigungskosten von 4,87 auf 4,97 Euro/m²/Jahr.
Insgesamt wurden für den Betriebskostenspiegel 560.000 Quadratmeter Nutzfläche überprüft. Für den Fall, dass die eigene Abrechnung signifikant vom Preisspiegel abweicht, rät die Mietervereinigung dringend dazu, diese überprüfen zu lassen. (red, derStandard.at, 4.7.2014)