Sonnenbraten: Nie ohne Sonnencreme! Wenn ohne, dann ab in den Schatten.

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Am Anfang steht die Qual der Wahl: Milch, Creme, Sprays oder Lotion? Welcher Lichtschutzfaktor? Und: Lieber teuer in Parfümerie und Apotheke einkaufen oder reichen auch billige Produkte vom Diskonter?  Gerade die billigeren Varianten schneiden jährlich beim großen Konsument-Test der Sonnencremes gut ab. „Wichtig ist ein guter Schutz im UVB und UVA-Bereich, das ist erkennbar am Lichtschutzfaktor und am UVA-Logo“, empfiehlt die Wiener Hautärztin Tamara Kopp.

Nur ein sehr kleiner Teil der Sonneneinstrahlung, die auf die Erde trifft, sind UV-Strahlen. Während die UVC-Strahlen von der Ozonschicht blockiert werden, gelangen UVA- und UVB-Strahlen an die Erdoberfläche und treffen auf unsere Haut. Die reagiert mit einer Schutzfunktion und bildet Melanin, um die DNA vor den schädlichen Strahlen abzuschirmen. Wer die Gefahr nicht ernst nimmt, riskiert kurzfristig Sonnenbrand, langfristig Hautkrebs.

Der passende UV-Filter

Um sich den zu ersparen, predigen Dermatologen das häufige Eincremen mit Sonnenschutzprodukten. „Und zwar auch an den bedeckten Stellen. Und es empfiehlt sich, häufig nachzucremen, denn durch Wasser und Schweiß verringert sich der Sonnenschutz“, so Kopp.

Sonnencreme funktioniert nach zwei verschiedenen Prinzipien: Absorption und Reflexion. Cremen mit chemischem Filter dringen in die Haut ein, nehmen dort die UV-Strahlung auf und wandeln sie in Wärmestrahlung um, so dass sie nicht mehr schädlich ist. Dafür muss die Creme rechtzeitig aufgetragen werden, denn sie wirkt erst nach etwa einer halben Stunde.

Cremen mit mineralischen Lichtschutzfiltern reflektieren die einfallenden UV-Sonnenstrahlen wie ein Spiegel das Licht an der Hautoberfläche. Sie schützen sofort, haben jedoch manchmal einen „Weißeffekt“.  Kopp empfiehlt den mineralischen Filter für Kinder und Menschen mit empfindlicher Haut.

Gefahr bleibt

Ausgiebige Sonnenbäderund Sonnenbrände sind als Hautkrebs-Risiko bekannt. Die meisten Menschen  wiegen sich in Sicherheit, wenn sie Sonnencreme verwenden. Doch auch wer sich mit hohem Lichtschutzfaktor eincremt, kann die UV-Belastung nicht vollständig ausbremsen. Eine gewisse Dosis erreicht unsere Haut immer. Und die kann massive, dauerhafte Schäden in unserer Erbsubstanz anrichten und das Hautkrebsrisiko ordentlich ankurbeln, wie eine aktuelle Studie aus Manchester zeigt.

Das Positive: Sonnencreme verzögert diese Schäden. Ein gänzliches Verhindern ist aber unmöglich. Hautärztin Kopp empfiehlt daher, Sonnencreme mit anderen Schutzmaßnahmen zu verbinden, wie etwa das Tragen eines Sonnenhutes, aber vor allem: „Wenn die Sonne starkt brennt, dann ab in den Schatten!“ (Karin Jirku, derStandard.at, 4.7.2014)