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Bei den Zusammenstößen gab es zahlreiche Verletzte.

Foto: APA/EPA/Batev

Skopje - Tausende junge Angehörige der albanischen Volksgruppe haben sich nach dem Freitagsgebet in der mazedonischen Hauptstadt Skopje einem Protestmarsch gegen ein am Dienstag verkündetes Gerichtsurteil gegen sechs mutmaßliche Islamisten anschlossen. Vor dem Gerichtsgebäude kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei.

Nach den gewaltsamen Protesten sind  sechs Personen festgenommen worden. Laut Angaben des Innenministeriums wurden zudem 20 Polizisten und mehrere Demonstranten verletzt.

"Wir wollen Gerechtigkeit"

Mit Parolen wie "Wir sind keine Terroristen, wir wollen Gerechtigkeit" begaben sich die Demonstranten aus dem mehrheitlich von Albanern bewohnten Stadtviertel Cair in Richtung Stadtzentrum, wo schon am Vormittag starke Sicherheitsvorkehrungen herrschten. Mit Tränengas wurden die Demonstranten, die Steine auf das Gerichtsgebäude warfen, laut Medienberichten daran gehindert, weiter zum Regierungsgebäude vorzudringen.

Lebenslange Haft

Sechs Albaner waren am Dienstag zu lebenslangen Haftstrafen wegen des Mordes an fünf slawischen Mazedoniern im April 2012 verurteilt worden. Sowohl die Tatwaffen als auch die Motive für die Tat waren auch nach der Urteilsverkündung unbekannt geblieben. Eine albanische NGO hatte das Urteil kritisiert; in sozialen Netzwerken war zum Protest aufgerufen worden.

Ein Viertel der Einwohner Mazedoniens sind ethnische Albaner. Das Urteil hat das Verhältnis zur mazedonischen Mehrheitsbevölkerung noch angespannter gemacht. (APA, 4.7.2014)