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Die zwei Google Gründer Larry Page (rechts) und Sergey Brin (links) setzen auf 20-Jahre-Visionen

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Sogar als Barkeeper könnten Roboter schon tätig sein

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Die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin haben sich im Rahmen des Khosla Ventures CEO-Summits ausführlich über Geschäftsphilosophie und Zukunftsvision ihres Konzerns geäußert. Die Google-Chefs betonten einmal mehr, dass für große Unternehmen ein langfristiger 20-Jahre-Plan sinnvoller als einzelne, nach Quartalen ausgelegte Strategien sind.

Gemerkt hätten sie dies schon Ender 1990er, als sie fast den Google-Vorläufer PageRank verkauft hätten. "Es ging damals nicht um Geld“, so Larry Page, "die Suchmaschinen-Konzerne haben sich einfach nicht wirklich für unsere Entwicklung interessiert.“ Daher habe man die Angebote abgelehnt, der Rest ist Geschichte.

Steve Jobs: "Ihr macht zuviel"

Heute zählt Google zu den wichtigsten Unternehmen der Welt. Diesen Status will man durch eine Vielzahl an unterschiedlichen Projekten langfristig sichern. "Steve Jobs hat zu uns gesagt: 'Ihr macht zu viele Dinge'“, erzählen die Google-Gründer während ihres Auftritts, "wir haben erwidert, dass uns das schon klar ist.“

Selbstfahrende Autos werden Gesellschaft verändern

Eines dieser Projekte seien Googles selbstfahrende Autos, die das menschliche Zusammenleben "entscheidend verändern“ sollen. Denn vielmehr Menschen könnten sich dann einzelne Autos teilen, da die Google Cars andere Fahrten erledigen könnten, während der erste Fahrgast etwa in der Arbeit ist. Ein Ansatz, der Spekulationen über eine Uber-Akquisition Googles neu anheizen könnte, da Uber das nötige Wissen für Routenplanung und effizienten Einsatz von "Fahrern“ einbringen könnte.

Maschine statt Mensch

Auch zum Thema Arbeit an sich hatten die Google-Gründer einiges zu sagen: Natürlich werde es bald dazu kommen, dass Maschinen einen Großteil der menschlichen Arbeitskraft ersetzen. Als Beispiel dafür nennen Brin und Page die Landwirtschaft: Zirka um 1900 waren rund 90 Prozent aller Beschäftigten im Agrarsektor tätig, heute liegt diese Zahl bei ungefähr zwei Prozent. Dasselbe werde in vielen Bereichen wieder passieren.

Mehr Freizeit

Schlecht sei diese Entwicklung aber nicht, da Menschen so mehr Zeit hätten, um Neues zu erleben oder mit ihrer Familie zusammen zu sein. "Wer möchte nicht die Vier-Tage-Woche oder zwei Wochen mehr Urlaub“, so Larry Page.  Gleichzeitig gäbe es große Hürden im politischen Bereich: "Wir können Massenarbeitslosigkeit vermeiden, indem wir mehr auf Teilzeitjobs setzen – aber die kommen Arbeitgebern viel zu teuer“, erklären die Google-Chefs etwa.

Hohe Miete in San Francisco: "Nicht Googles Problem"

Auch zu den Kontroversen um hohe Mietpreise in San Francisco äußerten sich die beiden. Eine Mitschuld von Google sehen sie allerdings nicht: "Es handelt sich um ein strukturelles Problem, für das die Verwaltung zuständig ist.“ Google würde als Arbeitgeber schon genug für die Gegend tun. (fsc, derStandard.at, 7.7.2014)