Der Block West muss für zwei Jahre ins Happel umziehen.

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Hohe Gäste: Antonin Panenka und..

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...Andreas Herzog.

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Nach dem letzten Match im mit 17.400 Fans vollbesetzten Gerhard-Hanappi-Stadion verbarg am Sonntag bei Rapid niemand die Emotionen. "Heute war viel Wehmut dabei", kommentierte Coach Zoran Barisic das 1:1-(1:0)-Remis gegen Schottlands Meister Celtic Glasgow. Wobei ihm gleichzeitig das Herz lachte: "Heute beginnt eine neue Zeitrechnung, weil hier ein neues Stadion entstehen wird."

Eröffnung 2016

Bis dieses fertig wird, dauert es freilich eine Weile. Die Eröffnung des neuen, 24.000 bis 28.000 Zuschauer (bei nationalen Spielen) fassenden "Allianz-Stadions" ist für 2016 geplant. Bis dahin muss Rapid in das große Ernst-Happel-Stadion im Prater ausweichen. "Wir hoffen, dass die Fans auch dort eine Super-Stimmung machen werden", gab sich Deni Alar, dessen Freistoß in der 8. Minute am Sonntag von Celtic-Verteidiger Virgil van Dijk ins eigene Tor (1:0) versenkt worden war, hoffnungsfroh, "auch wenn es schwierig sein wird."

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Das Hanappi-Stadion sei stimmungsmäßig in Österreich nämlich einzigartig gewesen. "Im neuen Rapid-Stadion wird das aber sicher auch wieder so sein", betonte Alar. Davon zeigte sich auch Rapid-Kapitän Steffen Hofmann überzeugt: "Für das neue Stadion mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Das Besondere im Hanappi waren ja immer die Fans, das wird auch wieder so sein. Hoffentlich sind sie aber auch die kommenden zwei Jahre im Happel-Stadion dabei", blickte der Deutsche etwas skeptisch in die ganz nahe Zukunft. "St. Hanappi" weint Hofmann nur ein bisschen nach. "Einerseits ist es natürlich schade, dass es nun vorbei ist. Aber es ist auch gut, dass ein Neubeginn gemacht wird."

Pacult gegen Verklärung

Das künftige "Allianz-Stadion" noch im Rapid-Dress zu erleben, darauf spitzt auch Rapid-Goalie Jan Novota. "Für mich ist es eine Herausforderung so gut zu sein, dass mein Vertrag bis nach 2016 verlängert wird", gab sich der 30-jährige Slowake nach dem Test gegen Celtic kämpferisch. Dass man das Hanappi-Stadion indes nicht nur verklären dürfe, meinte Ex-Spieler und -Trainer Peter Pacult, der im Vorspiel mit den "Rapid-Allstars" bei einem 3:3-Unentscheiden gegen Vertreter der erfolgreichen Rapid-Truppe von 1996 (Meister und Europacupfinale der Cupsieger gegen Paris St. Germain) am Ball gewesen war. "Es hat auch Momente gegeben, wo das Publikum nicht so gekommen ist. Aber so ist das im Fußball eben."

Abseits aller Abschiedsgefühle sollte das Sparring gegen den Glasgower Traditionsclub aber auch sportliche Aufschlüsse geben. Coach Barisic schätzte das 1:1 gegen "einen sehr starken Gegner" als durchaus positiv ein. Auch wenn nicht immer alles klappte, etwa in der ersten Hälfte, als die Rapid-Verteidigung vergeblich einen Abseitspfiff erwartete und die Celtic-Spieler Anthony Stokes und Derek Boerrigter allein gegen Novota ziehen ließ. Dass Boerrigter den Ball letztlich am leeren Tor vorbeizog, war einzig in die Kategorie "Glück gehabt" einzuordnen.

"Jeder ist an die Grenzen gegangen"

Dennoch war Barisic zufrieden, obwohl der 1:1-Ausgleich durch Teemu Pukki (71.) nicht wirklich zwingend war. "Ich habe gesehen, wo die Spieler stehen. Jeder ist an die Grenzen gegangen. Dabei war das Resultat egal. Und ich denke, dass wir eine starke Mannschaft formen werden, die sicher Zukunft hat." Gegen die Grün-Weißen aus Schottland probierte Barisic mit Philipp Schobesberger, Stefan Stangl, Robert Beric und Stefan Schwab vier Neuzugänge aus, mit denen die Abgänge von Terrence Boyd, Christopher Trimmel, Guido Burgstaller und Marcel Sabitzer wettgemacht werden sollen. Wie weit diese wirklich Verstärkungen sind, könnte Barisic schon am kommenden Freitag sehen. Da beginnt die neue Saison mit der Erstrunden-Partie im ÖFB-Cup in Amstetten. (APA, 7.7.2014)