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Foto: APA/dpa/Bernd Wüstneck

Wien - Der Wettbewerb auf den Schienen hat im vergangenen Jahr zugenommen. Vor allem auf den wichtigsten Verbindungen in Österreich - der Westbahn und der Brennerachse - haben sowohl beförderte Gütervolumina und Fahrgastzahlen, aber auch die Zahl der Unternehmen insgesamt zugenommen. Ein Viertel der Güter und jeder siebente Fahrgast wurde von Privatbahnen befördert, berichtet die Schienen-Control.

Beim Güterverkehr gab es insgesamt ein kleines Minus, das klein blieb, weil es im zweiten Halbjahr wie berichtet eine spürbare Erholung gab. 2013 belief sich das Verkehrsaufkommen im gesamten Schienengüterverkehr auf 111 Mio. Tonnen (2012: 112,5 Mio. Tonnen), die Verkehrsleistung sank konjunkturbedingt von 21,5 (2012) Mrd. Tonnenkilometer auf 21,2 Mrd. Tonnenkilometer. Gerechnet in Mrd. Bruttotonnenkilometer sank das Verkehrsaufkommen von 42,633 Mrd. 2012 auf 42,462 Mrd. Bruttotonnenkilometer im Vorjahr. Auf der Westbahn allerdings stieg das Güterverkehrsaufkommen um 3,5 Prozent und am Brenner um 2,2 Prozent.

Der Jahresbericht der Eisenbahn-Regulierungsbehörde 2013, den deren Chefin Maria-Theresia Röhsler am Dienstag Journalisten in Wien vorstellte, zeigt weiters, dass im vergangenen Jahr drei neue Güterverkehrsfirmen dazu kamen. Heuer dürften es ähnlich viele werden, so Röhsler. Bisher gibt es zwei Neue.

Lokomotion führt

Unter den privaten Güterbeförderern habe die Lokomotion ihre Führungrolle behalten, die LogServ/CargoServ habe aber stark aufgeholt. Dahinter folgen LTE Logistik- und Transport GmbH, die TX Logistik Austria GmbH und die Wiener Lokabahnen Cargo. "Vor allem mit Ganzzügen punkten die Privaten", sagte Röhsler. Aber auch die Flexibilität helfe ihnen beim Abwickeln von Kurzfrist-Zügen, die im Jahresplan nicht festgelegt sind.

Beim Personenverkehr erhöhte sich die Fahrgastzahl im vergangenen Jahr gegenüber 2012 um rund 5 Prozent auf 274 Millionen Bahnfahrer. Der Marktanteil der Privaten bei der Zahl der Reisenden stieg auf 14,5 Prozent (2012:13,9 Prozent). Der Marktanteil der Privaten bei den Personenkilometern erhöhte sich um 3,5 Prozentpunkte auf 12,2 Prozent. Zusätzliche Strecken wurden vor allem vom mehrheitlich privaten ÖBB-Konkurrenten Westbahn auf der Westbahnstrecke angeboten. Auch beim Personenverkehr kam im Vorjahr ein neuer Anbieter dazu.

Insgesamt sind mit Stichtag 31. Dezember 2013 laut Schienen-Control 47 Eisenbahnunternehmen in Österreich aktiv gewesen. Die Regulierungsbehörde erledigte 42 Verfahren. Etwa erhob ein Eisenbahnverkehrsunternehmen Beschwerde gegen einen Konkurrenten, da ihm die Benützung von dessen Waschanlage für Züge verweigert worden war. Im Verfahren vor der Schienen-Control-Kommission fanden die beiden Firmen eine Einigung, der eine darf seinen Zug beim anderen waschen - Verfahren eingestellt. (APA, 8.7.2014)