Daniela Holzinger (ganz rechts) trägt das Hemd der Roten Falken. Neben ihr (v. li.) Bettina Schinninger (Sekretärin Rote Falken Österreich), Magdalena Trauner (Stv. Bundesvorsitzende AKS), Daniela Leßmann (Sekretärin Rote Falken Wien), Rasha Abd El Mawgoud (VSSTÖ Bundesvorsitzende) und Sandra Kapuy (Vorsitzende Rote Falken Wien).

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Die SPÖ-Nationalratsabgeordnete Daniela Holzinger solidarisiert sich mit Josef S., jenem Studenten aus Jena, der derzeit in Untersuchungshaft sitzt und wegen Landfriedensbruch, schwerer Sachbeschädigung sowie schwerer Körperverletzung angeklagt ist. Josef S. soll laut Staatsanwaltschaft beim Akademikerball im Februar als "Rädelsführer" des Schwarzen Blocks aufgetreten sein.

Holzinger kritisiert auf ihrem Blog die "Unverhältnismäßigkeit einer fast sechsmonatigen Untersuchungshaft" für Josef S. Am ersten Prozesstag Anfang Juni hob der Richter die U-Haft nicht auf, die Begründung: Nach dem Beweisverfahren habe sich die Lage noch erhärtet. Die Vorwürfe seien nicht entkräftet worden. "Sie sind auf einem Video zu sehen, wie Sie mit einem Mistkübel hantieren, da stellt sich schon die Frage, warum Sie das machen, wenn Sie nichts dergleichen vorhaben", sagte der Richter damals.

"Halbes Jahr Lebenszeit gestohlen"

Holzinger betont, dass es ihr fernliege, sich in die Entscheidung des Gerichtes einzumischen. Trotzdem gelte auch für Josef S. die Unschuldsvermutung, und sein "bisher makelloser Leumund und sein Hintergrund sollten genügen, um einem jungen Menschen zumindest so weit Vertrauen entgegenzubringen, dass man ihn bis zum Prozess nicht wie ein Tier wegsperren und ein halbes Jahr seines Lebens stehlen muss". Aus Solidarität mit Josef S. will Holzinger deshalb in den kommenden Sitzungen des Nationalrats das Blauhemd der Roten Falken tragen - Josef S. ist ebenfalls Mitglied der Roten Falken. "Ich fordere Freiheit für Josef", so Holzinger.

Die Oberösterreicherin Holzinger sitzt seit im Herbst 2013 im Nationalrat. Aufgefallen ist sie bisher vor allem deshalb, weil sie entgegen dem SPÖ-Klubzwang für einen Untersuchungsausschuss zur Hypo gestimmt hat. (red, derStandard.at, 8.7.2014)