Wien - Wissenschaftliche Veröffentlichungen von österreichischen Physikern werden am häufigsten zitiert. Das ist das Ergebnis eines Vergleichs von "Science Watch" des Nachrichten- und Finanzdatenanbieters Thomson Reuters. Die Zitierrate der heimischen Physiker liegt um 75 Prozent über dem weltweiten Schnitt, gefolgt von klinisch-medizinischen Beiträgen, die um 58 Prozent häufiger aufgegriffen werden.

Im Rahmen der quantitativen Analyse wurden mehr als 63.300 Publikationen mit Beteiligung mindestens eines Wissenschafters mit Adresse an einer österreichischen Forschungseinrichtung identifiziert. Das sind über alle 21 ausgewiesenen Wissenschaftsfelder insgesamt 0,98 Prozent der weltweit in den Jahren 2009 bis 2013 in Fachblättern veröffentlichten Beiträge, heißt es in der Auswertung.

Österreich liegt demnach in fast allen Forschungsfeldern über dem weltweiten Schnitt, was die Zitierungen betrifft. Einzige Ausnahme sind die Wirtschaftswissenschaften: Die etwa 1.300 Publikationen aus diesem Bereich werden um drei Prozent seltener zitiert.

Neben den beiden Spitzenreitern Physik und klinische Medizin scheinen auch Forscher, die in der Weltraumforschung zugeordneten Fachmagazinen publizieren, besonders interessante Beiträge zu liefern. Der weltweite Schnitt in dem Bereich liegt hier bei 9,61 Zitierungen pro Paper, heimische Papers werden um 49 Prozent häufiger zitiert. Hohe Werte weisen mit 43 und 42 Prozent über dem Durchschnitt auch geo- und agrarwissenschaftliche Publikationen auf. Es folgen die Bereiche Mikrobiologie (32 Prozent), Molekularbiologie und Genetik (30 Prozent) und Umweltwissenschaften und Ökologie mit 27 Prozent.

Die meisten Beiträge aus der klinischen Medizin

Die zahlenmäßig meisten österreichischen Beiträge kommen aus der klinischen Medizin (14.096), gefolgt von der Physik (6.025) und der Chemie (4.964). Den höchsten Anteil am weltweiten Publikationsaufkommen verbucht die Weltraumforschung mit 2,06 Prozent. Auf Platz zwei folgen die Geowissenschaften (1,45 Prozent) und die Molekularbiologie und Genetik (1,23 Prozent). Die niedrigsten prozentuellen Anteile verbuchen die Agrarwissenschaften (0,65) sowie die Ingenieurs- (0,63) und Sozialwissenschaften (0,61).

Als Datenquelle diente "Thomson Reuters InCites", ein Teil der kostenpflichtigen Online-Zitationsdatenbanken, die von dem Anbieter unter dem Namen "Web of Science" zusammengefasst werden.