Hunde können Speichermedien von anderen elektronischen Geräten unterscheiden lernen.

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Weil der Handel mit kinderpornographischem Material in immer mehr Netzwerken stattfindet und ihre Nutzer zunehmend schwerer greifbar werden, bedient sich die Polizei im amerikanischen Rhode Island neuer Methoden. Neben Undercover-Arbeit und Analyse von beschlagnahmtem Material nach Hinweisen auf den Ort der Aufnahme hat man nun Labrador "Thoreau" als neue Geheimwaffe in petto, berichtet das Providence Journal.

22-wöchige Ausbildung

Der Vierbeiner hat eine 22-wöchige Ausbildung in Connecticut hinter sich, in der er auf das Erschnüffeln von Festplatten und anderer Speichermedien konditioniert wurde. Dies ist besonders nützlich bei Hausdurchsuchungen, denn oft verstecken Besitzer von kinderpornographischem Material ihre Sammlung an schwer zugänglichen Orten, etwa unter der Deckenverkleidung oder in Radios. Thoreau entdeckte sogar einen in einer mehrschichtigen Metallbox verstauten USB-Stick.

Training wie bei Drogenspürhunden

Das Training von Thoreau lief ab wie bei Drogenspürhunden. Die Nase von Hunden ist sensibel genug, um etwa den Unterschied zwischen einer Festplatte oder einer Speicherkarte und elektronischen Geräten wie einem TV-Gerät zu erkennen. Die Polizisten vor Ort müssten allerdings ihre eigenen Geräte im Auto lassen, um das Tier nicht zu verwirren, erklärt ein Ausbildner der Polizei in Connecticut gegenüber Gizmodo.

Hunde suchten DVDs

Rhode Island ist mittlerweile der zweite Bundesstaat, der Festplatten-Spürhunde einsetzt. Der "beste Freund des Menschen" kann auch noch allerlei andere Dinge erschnüffeln. In Lübeck ist laut Heise etwa der Hund "Artus" auf der Suche nach Handys, während in Österreich schon 2008 mit eigens in Großbritannien geschulten Hunden nach CDs und DVDs gefahndet wurde, um den Import von Raubkopien einzudämmen. (red, derStandard.at, 09.07.2014)