Grundsympathische Kinderkinohelden: "Rico, Oskar und die Tieferschatten".

Foto: 20th Century Fox

Rico (Anton Petzold) und seine Mama Tanja (Karoline Herfurth) wohnen in einem alten Berliner Mietshaus. Im Hinterhaus hat sich vor ein paar Jahren eine traurige Seele in die Luft gejagt. Seither hausen in der ausgebrannten Wohnung nachts die "Tieferschatten". Die jagen dem sonst recht selbstständigen Buben Angst ein - sogar noch mehr als der sogenannte Schnäppchenentführer, der gerade sein Unwesen treibt und dem Rico, ein "tiefbegabtes Kind", bald gefährlich nahekommt.

Vorher trifft Rico allerdings noch Oskar (Juri Winkler), einen Hochbegabten mit großem Sicherheitsbedürfnis und einigem Durchsetzungsvermögen: "Ich lasse mich nicht unhöflich behandeln, nur weil ich ein Kind bin."

Rico, Oskar und die Tieferschatten ist zunächst 2008 als Kinderbuch von Andreas Steinhöfel erschienen. Nun hat Regisseurin Neele Vollmar (Maria, ihm schmeckt's nicht) daraus einen sehenswerten Kinofilm gemacht:

Sie hat den schön schnoddrigen Tonfall des Buches beibehalten - und für all die Menschen, die Oskars Viertel bevölkern, kongeniale Charakterdarsteller gefunden (Ursela Monn, Milan Peschel, Axel Prahl u. v. a.). Ein wohltuend anderer Kinderfilm, der den Freigeist früherer Jahrzehnte atmet. Und ein hervorragendes Sommerferienprogramm - nicht nur für Regentage, "Mann, Mann, Mann". (irr, DER STANDARD, 10.7.2014)