Berlin - Journalisten geraten laut Reporter ohne Grenzen (ROG) zunehmend in die jüngste Gewalteskalation zwischen Israelis und Palästinensern. Medienleute seien dem Beschuss der israelischen Armee ausgesetzt, andere würden willkürlich festgenommen, ihre Ausrüstung werde zerstört oder beschlagnahmt, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht über die Lage der Medien in den Palästinensergebieten.

Auch die Palästinensische Autonomiebehörde und die radikal-islamische Hamas hätten vor dem Hintergrund ihres Machtkampfes die Repression gegen die Presse verschärft. Mitarbeiter des Fernsehsenders Filastin Al-Joum seien verletzt worden, als sie am vergangenen Samstag in Ostjerusalem unter Beschuss der israelischen Armee gerieten. Am gleichen Tag wurde demnach ein Korrespondent des Hamas-Fernsehsenders Al-Aksa TV festgenommen.

Journalisten seien durch Schüsse von Israels Sicherheitskräften verletzt worden, als sie am 2. Juli im Jerusalemer Stadtteil Shoafat über Demonstrationen nach dem Mord an einem jungen Palästinenser berichteten. "Journalisten sind keine Konfliktparteien und müssen bei Militäreinsätzen ebenso geschützt werden wie alle anderen Zivilisten", sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. Israels Armee müsse sicherstellen, dass Journalisten ohne Angst berichten könnten. (APA, 09.07.2014)