Ein Cover der Band "Lambchop": Obwohl eindeutig künstlerisch, musste das Bild verpixelt werden

Foto: Screenshot/DiS

Der beliebte britische Musikblog Drowned in Sound muss Plattencover verpixeln, um weiterhin Teil von Googles Werbenetzwerk sein zu können. Würde der Blog von Google blockiert werden, entgingen ihm aber wichtige Einnahmen, sodass sein Fortbestand gefährdet wäre. Daher hat die Website begonnen, auch harmlose Plattencover, die im Geschäft offen aufliegen, zu zensieren.

"Eingriff in Meinungsfreiheit"

Gegenüber dem britischen Independent beschwert sich Blog-Betreiber Sean Adams über den Eingrif: „Es ist verrückt, dass Google Einfluss auf unsere Inhalte nehmen kann.“ Er sieht die Meinungsfreiheit, die von Google in anderen Fällen so hoch gehalten wird, in Gefahr. Die Plattencover seien laut Adams eindeutig künstlerisch und nicht pornografisch. Der Blog hat sich auch auf Twitter zu Wort gemeldet:

Google: "Klare Regeln"

Google wollte den Fall selbst nicht kommentieren, wies allerdings auf die "klaren Regeln“ für seinen Werbedienst hin. Diese waren erst kürzlich verschärft worden, unter anderem dürfen nun "Pornographie, Masturbation und Oral-, Analsex“ nicht mehr bebildert werden. Laut Heise prüfe Google aber intern, ob die Regeln im Fall des Blogs nicht zu streng ausgelegt worden waren. (fsc, derStandard.at, 10.7.2014)