Wien - Martina Schenk, Abgeordnete des Teams Stronach, hat am Donnerstag die jüngste Idee der Milliardärspartei präsentiert: Ab sofort setzt sich das Team Stronach für eine Liberalisierung der Waffenrechts in Österreich ein.

Bei einer Pressekonferenz in der Wiener Parteizentrale präsentierte Schenk eine Petition, die die Barriere zur Erlangung eines Waffenpasses künftig senken soll. Für die Kameras setzte sie demonstrativ als Erste ihre Unterschrift darunter. Im Laufe des Tages, kündigte Schenk an, solle die Petition im Nationalrat eingebracht werden.

"Verfehlte Sicherheitspolitik"

Anlass für die Petition ist laut Schenk eine "verfehlte Sicherheitspolitik" in Österreich. Die Registrierungspflicht im Zentralen Waffenregister (ZWR) habe "Hunderttausende über Nacht von legalen zu illegalen Waffenbesitzern" gemacht.

Die Richtlinie, die auf Grundlage einer EU-Vorschrift umgesetzt wurde, ist seit 30. Juni in Kraft. Schenk kritisiert, dass es im Vorfeld nicht ausreichend Informationen dazu gegeben habe. Daher hätten viele Waffenbesitzer ihre Waffen nicht registrieren können und würden nun möglicherweise eine Strafe kassieren.

Mehr Sicherheit durch Liberalisierung

Rückenwind holt sich Schenk von Georg Zakrajsek, Generalsekretär der Interessengemeinschaft liberales Waffenrecht in Österreich. Zakrajsek weist sich selbst als Experten aus und betont: "Alles Schlechte für Waffenbesitzer kommt von der EU."

Er ist der Meinung, dass eine Liberalisierung des Waffenrechts mehr Sicherheit bringt, und verweist auf das Beispiel Großbritannien: Dort sei bei einem sehr strengen Waffengesetz die Kriminalitätsrate gestiegen, während diese in den USA durch eine Liberalisierung gesunken sei. Waffenbesitz dürfe in Österreich daher nicht kriminalisiert werden. Laut Zakrajsek wäre es naiv zu glauben, ein Straftäter würde seine Waffe registrieren. (lib, derStandard.at, 10.7.2014)