Wien/Tel Aviv - Angesichts des jüngsten Nahostkonflikt stellt das österreichische Außenministerium für Israel ein "erhöhtes Sicherheitsrisiko im gesamten Land" fest. Vor Reisen in den Gazastreifen wird dringend gewarnt und von nicht notwendigen Aufenthalten innerhalb einer Zone von 40 Kilometer rund um den Gazastreifen abgeraten, hieß es am Donnerstag auf der Homepage des Ministeriums.

Das Außenamt verwies auf die verstärkten Raketenangriffe aus dem Gazastreifen auf den Süden Israels. Vereinzelte Raketenangriffe würden auch auf das Zentrum Israels, einschließlich Tel Aviv und Jerusalem, gerichtet. Mit einer Fortsetzung der Angriffe sei zu rechnen.

Vorsorgemaßnahmen

Reisende werden aufgefordert, die Lageentwicklung aufmerksam zu verfolgen und sich über die Lage von Schutzräumen und das Verhalten bei Raketenangriffen zu informieren. Anweisungen der israelischen Zivilschutzbehörden sei Folge zu leisten. Das Ertönen eines Sirenenalarms sei ernst zu nehmen und der nächstgelegene Schutzraum oder ein Gebäudeinneres aufzusuchen.

Nach Angaben der israelischen Botschaft wurden "dank der extensiven israelischen Zivilschutzmaßnahmen" nur leichte Verletzungen berichtet. In Ashdod und Umgebung beispielsweise seien neun Zivilisten verletzt worden, hieß es in einem Newsletter von Mittwoch. Zudem sei ein Soldat leicht verletzt worden, als "Terroristen" versucht hätten, über den Seeweg nach Israel zu gelangen, um dort einen Anschlag zu verüben.

Regelmäßige Neubewertung bei AUA

Die AUA fliegt weiter nach Tel Aviv, wobei die Situation regelmäßig neu bewertet werde, sagte ein Airline-Sprecher am Donnerstag gegenüber der APA. Laut israelischen Medienberichten wurden in Israel einige Änderungen in der Zivilluftfahrt verfügt, nachdem Raketen in Richtung des Internationalen Flughafens Ben Gurion abgeschossen wurden, der rund 80 Kilometer von Gaza entfernt ist. So wurden die Intervalle zwischen Ankunfts- und Abflugzeiten verlängert.

Deutschlands größter Reiseveranstalter TUI sagt wegen der militärischen Auseinandersetzungen in Israel alle Rundreisen in dem Land ab. Bis Ende Juli würden keine Neubuchungen für Israel mit einer kurzfristigen Anreise angenommen, teilte TUI am Donnerstag laut der Nachrichtenagentur Reuters mit. Touristen, die eine Reise im Juli gebucht hätten, würden über die aktuellen Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts in Berlin für Reisen nach Israel informiert. "Sie werden gebeten, ihre Reiseabsichten zu überdenken und können gebührenfrei auf einen späteren Zeitpunkt oder ein anderes Reiseziel umbuchen", teilte TUI mit. (APA, 10.7.2014)