Abfolge von drei Bildern des Kometenkerns, die am 4. Juli 2014 jeweils in einem zeitlichen Abstand von vier Stunden aufgenommen wurden.

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Die Annäherung der "Rosetta"-Sonde an 67P/Churyumov–Gerasimenko als künstlerische Darstellung. Stattfinden soll das Manöver Anfang August.

Foto: REUTERS/ESA/C. Carreau/ATG medialab

Göttingen - Der Zielkomet der europäischen Raumsonde Rosetta hat drei "Gesichter": Auf neuen Bildern des Kometen 67P/Tschurjumov-Gerasimenko scheinen sich drei ausgeprägte Strukturen abzuzeichnen, wie das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen mitteilte.

Die aktuellen Bilder nahm die Raumsonde im Zielanflug auf den Kometen aus einer Entfernung von rund 37.000 Kilometern auf. Rosetta soll den Kometen am 6. August erreichen und in eine Umlaufbahn um den Himmelskörper einschwenken.

Obwohl der Kometenkern auf den am vergangenen Freitag aufgenommenen Bildern nur etwa 30 Pixel bedeckt, deuten die Daten den Angaben zufolge auf drei große Strukturen oder eine auffällige Vertiefung auf dem winzigen Himmelskörper hin. Die Aufnahmen wurden mit der Tele-Kamera des wissenschaftlichen Kamerasystems Osiris an Bord von der Sonde gefertigt. Auf den Bildern zeige der Komet "als unregelmäßig erscheinender Körper", sagte der MPS-Foscher Holger Sierks, der das Osiris-Team leitet.

Ehrgeiziges Projekt

Rosetta ist eine der ehrgeizigsten Missionen in der Geschichte der europäischen Weltraumagentur ESA. Nach der Ankunft bei 67P/Tschurjumov-Gerasimenko in knapp vier Wochen soll die Sonde von ihrer Umlaufbahn aus erste Untersuchungen des Kometen vornehmen. In der ersten November-Hälfte soll die Raumsonde dann ihr Landegerät Philae auf dem Vier-Kilometer-Brocken aus Eis, gefrorenem Gas und Staub absetzen.

Begleitet von Rosetta und Philae wird sich der Komet bis zum August 2015 weiter der Sonne nähern. Dabei wird seine Aktivität durch die Sonnenwärme beträchtlich zunehmen. Von der 2004 gestarteten Mission erwarten die Forscher Aufschlüsse über die Zusammensetzung von Kometen, die als Überbleibsel der Entstehung des Sonnensystems vor 4,6 Milliarden Jahren gelten. (APA/red, derStandard.at, 12.7.2014)