Tokio - Der deutlich abgeschwächte Tropensturm "Neoguri" ist am Freitag am havarierten Atomkraftwerk Fukushima vorbeigezogen. Wie ein Sprecher des AKW-Beteibers Tepco sagte, konnte an der Anlage normal gearbeitet werden.

Es war befürchtet worden, dass die Regenfälle den Kampf gegen das kontaminierte Kühlwasser erschweren könnten. "Neoguri" verlor aber auf seinem Weg vom Süden in den Norden des Landes an Kraft und wurde von einem Wirbelsturm auf einen Tropensturm herabgestuft.

Entlang der Küste

Auch Tokio wurde vom Taifun verschont. Der Wirbelsturm zog in der Nacht entlang der Küste der japanischen Hauptinsel Honshu und peitschte schwere Regenfälle über die Region. In der Früh zog er über dem Meer an Tokio vorbei und nahm weiter Kurs Richtung Nordosten, wie der Fernsehsender NHK Freitagfrüh berichtete.

In der 35 Millionen Einwohner zählenden Hauptstadt begann der morgendliche Pendler- und Flugverkehr ohne größere Störungen. Nach tagelangem Toben hat sich der Taifun über dem Pazifik zu einer Tiefdruckzone abgeschwächt. Die Behörden mahnten die Bewohner im Norden des Landes aber weiter zur Achtsamkeit, da der Regen den Boden aufgeweicht habe und somit Gefahr von Erdrutschen bestehe.

"Neoguri", koreanisch für Waschbär, hatte auf seinem Weg vom Süden Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst. Er war einer der für diese Jahreszeit bisher stärksten Taifune. Fast 700 Häuser wurden beschädigt oder zerstört. Hunderttausende Menschen waren aufgerufen, Zuflucht in Schutzräumen zu suchen. Nach übereinstimmenden Berichten starben mehr als sieben Menschen an den Folgen des Unwetters. Mehr als 60 wurden demnach verletzt. (APA, 11.7.2014)