Wer einer körperlich anstrengenden Tätigkeit nachgeht, braucht Kraft. Ob es einen Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Karriere gibt, haben Forscher des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) anhand des deutschen Sozio-ökonomischen Panels (GSOEP) erforscht, in dem sie die Body Mass Indizes (BMI) mit den Einkommen und den ausgeübten Berufen verglichen.

Und bei männlichen Arbeitnehmern in der Produktion sei, so die Analyse von Marco Caliendo (Uni Potsdam) und Markus Gehrsitz (City University New York), tatsächlich ein Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Einkommen erkennbar. Untergewichtige Männer (BMI unter 20) würden um bis zu acht Prozent weniger verdienen als ihre Kollegen mit einem BMI von 23 und mehr.

Anders verhalte es sich bei den Frauen. Der Auswertung nach nahm das Einkommen mit steigendem Gewicht ab. Am besten verdienen Frauen mit einem BMI von rund 21. Übergewichtige Frauen verdienen, so die Ergebnisse, um zwölf Prozent weniger als ihre normalgewichtigen Kolleginnen.

Mögliche Gründe dafür liegen, so die beiden Forscher, darin, dass Frauen häufig im Dienstleistungsbereich arbeiten und Kontakt zu Kunden haben und hier das gängige Schönheitsideal sich auch indirekt auf die Bewertung ihrer Arbeit auswirken könnte.

Bei Männern in der Produktion hingegen, spielt das Entsprechen eines Schönheitsideals eine untergeordnete Rolle. Was hier zähle sei Kraft und die damit einhergehende Arbeitsleistung. Und da würden untergewichtige oder sehr schlanke Männer schlechter bewertet werden, vermuten die Forscher. (red, derStandard.at, 11.7.2014)