Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat von den USA nach den jüngsten Spionagefällen mehr Respekt gefordert. "Diese Zusammenarbeit muss nicht nur von Vertrauen, sie muss auch von gegenseitigem Respekt getragen sein", sagte der Minister am Freitag in Berlin. Eine Aufkündigung der Kooperation mit den USA lehnte Steinmeier ab.

"Es wäre eine Illusion zu glauben, dass eine Entschärfung der Konflikte wie auch die Erarbeitung politischer Lösungen ohne enge Zusammenarbeit mit den USA gelingen könnte", erklärte er.

Verbesserung

Steinmeier bot den USA eine Verbesserung der Beziehungen an, für die allerdings Ehrlichkeit die Voraussetzung sei. "Wir wollen unsere Partnerschaft, unsere Freundschaft auf ehrlicher Grundlage neu beleben", sagte der Minister. "Wir sind dazu jedenfalls bereit." Dies werde er auch seinem US-Kollegen John Kerry am Wochenende in Wien sagen. In Wien finden die Atom-Verhandlungen mit dem Iran statt.

Die deutsche Bundesregierung hatte am Donnerstag den obersten Geheimdienstvertreter der USA in Deutschland zur Ausreise aufgefordert. Unter befreundeten Staaten ist dies ein extrem ungewöhnlicher Akt. Steinmeier nannte den Schritt eine unvermeidbare Konsequenz nach dem Vertrauensbruch, der zuletzt offenbar geworden sei. (APA, 11.7. 2014)