Alle Jahre wieder treffen einander die ganz Großen der Medien- und Technologiebranche im Juli in Sun Valley, Idaho. Und alle Jahre wieder werden hier große Deals gemacht - oder zumindest herbeispekuliert. Rechtzeitig zum diesjährigen Treffen in der letzten WM-Woche sorgten Reuters, Politico & Co. in diesen Tagen für das passende Thema: Medienmulti Rupert Murdoch (20th Century Fox, Fox) soll sich für Time Warner (CNN, Warner Bros, HBO) interessieren, konkret: eine Übernahme.

Ein Zusammenschluss der US-Fernsehriesen (und gar der ultrakonservativen Fox News mit dem Widerpart CNN) wäre kartellrechtlich kein Spaziergang, auch wenn da einige Kanäle und Plattformen wohl abzugeben wären. Zudem kein billiger Ausflug: 63 Milliarden Dollar Börsenwert in diesen Tagen, rund 46 Milliarden Euro, wären auch für Murdoch keine Kinderjause. Aber: Die Medienwelt traut dem 83-Jährigen so ziemlich alles zu. Anders gesagt, wie schrieb das US-Portal Investorplace: "Für einen Rupert Murdoch ist der Deal nicht zu verrückt".

Time-Warner-CEO Jeff Bewkes stand jedenfalls - naturgemäß - auch auf der Gästeliste des Mediengipfels in Sun Valley.

Im Juni war noch ein Einstieg Time Warners bei einem Medienunternehmen Thema, an dem Murdoch schon eine Beteiligung hält: Vice Media.

Ein gewisser Gerhard Zeiler, dereinst ORF- und dann lange RTL-Boss, leitet die internationalen Aktivitäten der Time-Warner-Tochter Turner Broadcasting. (red, derStandard.at, 13.7.2014)