Bereits jeder 11. Radfahrer über 65 Jahre hat ein Elektro-Fahrrad, wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Verkehrsclub Östereich (VCÖ) zeigt. Doch auch jüngere interessieren sich zunehmend für Elektro-Fahrräder. Jeder dritte Radfahrer zwischen 25 und 34 Jahre ist schon mit einem E-Fahrrad gefahren. Der VCÖ fordert eine Infrastrukturoffensive für den Radverkehr sowie mehr Fahrradabstellanlagen.
Steigendes Interesse
"Lange Zeit galten Elektro-Fahrräder als Fahrzeuge nur für ältere Menschen. Mittlerweile ändert sich das Image. Senioren sind zwar nach wie vor die größte Gruppe, aber auch Jüngere haben Interesse, ein E-Fahrrad zu fahren", sagt VCÖ-Experte Markus Gansterer. Eine vom VCÖ beauftragte repräsentative Umfrage von market unter 800 Radfahrerinnen und Radfahrern zeigt, dass immerhin drei Prozent der Radfahrer zwischen 25 und 34 Jahre ein Elektro-Fahrrad besitzen. Bei den 55- bis 64-Jährigen sind es sieben Prozent, ab 65 Jahre steigt der Anteil auf neun Prozent.
Insgesamt gibt es in Österreich bereits mehr als 170.000 Elektro-Fahrräder. Das Interesse an Elektro-Fahrrädern steigt. Jeder vierte Radfahrer kann sich den Kauf eines Elektro-Fahrrads vorstellen. Vier von zehn Radfahrern - sowohl junge als auch ältere - möchten zumindest einmal ein Elektro-Fahrrad testen.
Höhere Reichweite
Laut aktueller Mobilitätserhebung des Landes Vorarlberg werden mit Elektro-Fahrrädern um rund 40 Prozent mehr Kilometer gefahren als mit herkömmlichen Fahrrädern. Mit Elektro-Fahrrädern sind Distanzen bis 15 Kilometer gut zu bewältigen. Damit können Elektro-Fahrräder für den Weg zur Arbeit oder für Pendler als Zubringer zum nächsten Bahnhof gut geeignet sein. Wichtig sind dafür auch mehr wettergeschützte und sichere Fahrradabstell-Anlagen bei Bahnhöfen, betont der VCÖ. In Städten ermöglichen es E-Fahrräder, rasch und ohne Schweißperlen zu geschäftlichen Terminen zu kommen.
Zudem ist laut VCÖ die Fahrrad-Infrastruktur verstärkt auszubauen. Entlang von Freilandstraßen braucht es Radwege, in Ballungsräumen sind möglichst kreuzungsfreie Hauptradrouten vom Umland in die Zentren zu errichten. "Eine Infrastrukturoffensive für den Radverkehr ist auch ein Jobmotor. Pro 100 Millionen Euro schafft der Bau von Radwegen um rund 55 Prozent mehr Arbeitsplätze als der Autobahnbau", sagt Gansterer. (red, derStandard.at, 15.7.2014)