Gaza - Israels Polizei hat sich erstmals ausführlicher zum Mord an dem palästinensischen Teenager Mohammed Abu Khedair geäußert. "Ein 29-Jähriger und zwei 17-Jährige haben den Mord umfassend gestanden", bestätigte Polizeisprecher Micky Rosenberg am Montag. Zuvor hatte die Justiz ihre Nachrichtensperre gelockert.

Der 16-jährige Palästinenser war Anfang Juli in einem Wald bei Jerusalem tot aufgefunden worden. Es soll sich um einen Racheakt für die Entführung und Ermordung dreier israelischer Jugendlicher durch radikale Palästinenser gehandelt haben. Der Mord an Abu Khedair hatte zur jüngsten Eskalation der Gewalt in Nahen Osten beigetragen.

"Psychische Erkrankung"

Der 29-jährige Verdächtige könnte eine mildere Strafe beantragen und sich darauf berufen, dass er in der Vergangenheit unter einer psychischen Erkrankung gelitten habe. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Montag unter Berufung auf Insider. Der Mann sowie zwei weitere verdächtige Jugendliche sollen gestanden haben, den Palästinenser entführt und bei lebendigem Leibe verbrannt zu haben.

Nach Erkenntnissen des israelischen Geheimdienstes Shin Bet ereignete sich die Tat in der Früh des 2. Juli. Demnach suchten die Täter in arabischen Vierteln von Jerusalem stundenlang nach einem Opfer. Sie fanden demnach schließlich einen Jugendlichen, zerrten ihn in ihr Auto, fuhren mit ihm in einen Wald und schlugen ihn mit einem Radschlüssel. Schließlich hätten sie ihn mit Treibstoff übergossen und angezündet.

Die Tat sorgte weltweit für Entsetzen und trug zur Eskalation des Konfliktes zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen bei. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte den Mord als abscheulich verurteilt und rasche Aufklärung und Bestrafung der Täter angekündigt. (APA, 14.7.2014)