Special-Olympics-Gründerin Eunice Shriver bei der Eröffnungsrede zu den Spielen 1987.

Special Olympics

Im Jahr 1993 fanden erstmals in Europa Special Olympics statt, ausgetragen in Salzburg und Schladming. Mitinitiator war Arnold Schwarzenegger. Der Steirer hatte eine ganz besondere Beziehung zu den Special Olympics. Seine damalige Frau Maria ist die Tochter von Eunice Shriver, einer geborenen Kennedy. Die 2009 verstorbene Amerikanerin war es, die die weltgrößte Veranstaltung für Behindertensport 1968 ins Leben rief. Die Behinderung ihrer älteren Schwester Rosemary hatte sie zu dieser Idee gebracht. Für ihr Engagement wurden Shriver auch zahlreiche internationale Ehrungen zuteil. In Österreich nahm die Special-Olympics-Bewegung in den 1980er Jahren ihren Anfang, 1985 waren erstmals drei österreichische Athleten bei Sommerspielen mit dabei. Eine nationale Etablierung fand dann 1993 statt, als der Verein Special Olympics Österreich aus der Taufe gehoben wurde und noch im selben Jahr mit den Winterspielen betraut wurde.

"Die Herzen der Welt erobern"

Heute ist es Eunice Shrivers Sohn Timothy, der die Geschicke der Special Olympics leitet. Am Dienstag war der 54-Jährige in Wien zu Gast und präsentierte gemeinsam mit Hermann Kröll, Präsident der Special Olympics Austria, dem Schladminger Bürgermeister Jürgen Winter und Bettina Klatz-Kremser, Vorstandsdirektorin der Österreichischen Lotterien, die Pläne für die Winterspiele 2017 in Graz und Schladming. "Die Fußball-Weltmeisterschaft ist vorbei und Österreich hat nicht gewonnen. 2017 kann Österreich aber die Herzen der Welt erobern", sagte Shriver. Mit der neuerlichen Vergabe an Schladming bleibt Österreich weiterhin das einzige europäische Land, in dem die Special Olympics Winterspiele ausgetragen wurden. Vor allem Hermann Kröll ist dieses Event ein großes Anliegen: "1993 wurde die olympische Flamme in Österreich entzündet und sie brennt noch immer. Nun wollen wir sie weiter anfachen." Das Ganze unter Motto "Herzschlag für die Welt".

3000 Athleten aus 110 Nationen

Die Special Olympics 2013 gingen in Pyeongchang in Südkorea über die Bühne. Die österreichischen Athleten und Athletinnen errangen nicht weniger als 65 Mal Edelmetall: 23 Gold-, 22 Silber- und 20 Bronzemedaillen. Eine, die gleich doppelt jubeln durfte, war die Oberösterreicherin Teresa Breuer. Die 24-Jährige feierte ihr Olympia-Debüt und holte sich prompt eine Gold- und Silbermedaille in Slalom und Riesentorlauf. Für diese Leistung wurde sie im letzten Jahr auch zur Sportlerin des Jahres in der Kategorie Special Olympics gekürt. Für die Winterspiele 2017 fungiert sie als Botschafterin. Insgesamt werden vom 14. bis 25. März  2017 rund 3000 Athleten aus 110 Nationen erwartet. Im Fokus steht die Förderung von Akzeptanz und Inklusion für Menschen mit Behinderung, aber auch der Spaß am Sport.  In diesem Sinne ist auch der Eid der Special Olympics zu verstehen: "Lasst mich gewinnen! Aber wenn ich nicht gewinnen kann, dann lasst es mich mutig versuchen." (best, derStandard.at, 15.7.2014)