Markus Ladstätter von Bizeps auf der neuen Rampe zwischen den Terminals 3 und 2. Hinter ihm weist ein altes Schild zu den Gates....

Foto: Pepo Schuster

... In diesem Design sollen alle Schilder auf dem Airport Wien-Schwechat künftig gehalten sein.

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Auch neue Fluginformationsmonitore wurden installiert, die weniger hoch hängen und so leichter lesbar sein sollen.

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Schwechat - Unter dem Namen "Skylink" war es geplant gewesen und zum unrühmlichen, immer teureren Projekt geworden. Als "Check-in 3" wurde das neue Gebäude am Flughafen Wien-Schwechat im Juni 2012 nach 13 Jahren der Planung und Errichtung eröffnet. Zwei Jahre später wird der Flughafenteil erneut umbenannt - in das, was er ist: "Terminal 3".

Die Umbenennung erfolgt im Zuge der Implementierung eines neuen Leitsystems, für das alle 650 Schilder in den Terminals durch besser lesbare ausgetauscht werden, wie bei einer Pressekonferenz am Dienstag bekanntgegeben wurde. Zur Umbenennung sagte Flughafenvorstandsmitglied Günther Ofner auf STANDARD-Nachfrage: "Es hat sich gezeigt, dass das international Standard ist." Den Namen "Check-in 3" habe man damals gewählt, da es sich am Flughafen Wien um verbundene Gebäudeteile handle und nicht um separate Terminals.

Dabei war Terminal 3 mit den anderen Hallen bis vor kurzem gar nicht für alle Nutzer unter einem Dach verbunden: Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigung mussten Flughafenmitarbeiter um eine Mitnahme im Personalaufzug bitten oder im Freien den Terminal wechseln, erinnert sich Markus Ladstätter vom Verein Bizeps, einer Beratungsstelle für Menschen mit Behinderungen.

Rampe verbindet Terminals

Eines der großen Projekte, die in einem Arbeitsprozess von neun Behindertenorganisationen und dem Flughafen Wien für die Verbesserung der Barrierefreiheit auf dem Airport entwickelt wurden, war die Errichtung einer Rollstuhlrampe zwischen Terminal 3 und Terminal 2. Kostenpunkt: rund 900.000 Euro.

Insgesamt werden die Kosten für die Barrierefreiheitsmaßnahmen von Vorstandsseite auf einen "niedrigen einstelligen Millionenbetrag" geschätzt. 150 Einzelmaßnahmen wurden insgesamt erarbeitet - von Notrufknöpfen auf Toiletten über den Einbau größerer Aufzüge bis zum Aufstellen von Fluginformationsmonitoren auf Augenhöhe. Etwa 82 Prozent der Aufgaben seien bisher umgesetzt, hieß es vom Flughafen.

Verwirklicht wird derzeit auch die Installation eines neuen Leitsystems für bessere Orientierung und bessere Lesbarkeit mit weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund. Derzeit weisen vor allem schwarz beschriftete weiße Schilder den Reisenden den Weg zu den Gates, WCs und anderen wichtigen Punkten.

Schwarz auf Grau sorgte für Kritik

Auch bei diesen Schildern handelt es sich bereits um Nachbesserungen: Ursprünglich zog sich durch Terminal 3 ein Schilderdesign mit schwarzer Schrift auf grauen Flächen - was dem Flughafen mehrere Beschwerden aufgrund der schlechten Lesbarkeit einbrachte. Derzeit hängen alle drei Schildertypen, bis Ende 2014 soll überall die lesbarste Form zu sehen sein - allein für Terminal 3 kostet die Maßnahme rund eine Million Euro. Bis Jahresende soll übrigens auch entschieden werden, was mit Terminal 2 passiert, ob er renoviert oder neu errichtet wird.

Nach Eröffnung des neuen Flughafengebäudes hatten Behindertenverbände laut Kritik geübt: "Hier hat man fast alles falsch gemacht, was man falsch machen kann", hatte etwa Elmar Fuchs, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen, festgestellt. Ladstätter von Bizeps monierte damals, dass "grundlegende Belange der Barrierefreiheit nicht beachtet wurden". Beide lobten am Dienstag bei der Pressekonferenz die erfolgten Veränderungen, an denen sie mitgewirkt haben. Von Flughafenvorstandsseite hieß es, man wolle bei künftigen Projekten im Vorhinein mit Behindertenverbänden kooperieren. Das Bewusstsein habe sich da in den letzten Jahren geändert. (Gudrun Springer, DER STANDARD, 16.7.2014)