Wien - Da will ORF-Zentralbetriebsratschef Gerhard Moser schon genau sein: "Kein Chef wird kommen", erklärt der Personalvertreter, offenbar vom STANDARD-Titel angeregt zur Stellungnahme: Der ausgeschriebene Job des Ö1-Chefs sei nicht vergleichbar mit jenen von Ö3 oder FM4 - er habe keine Budgethoheit und kein personelles Durchgriffsrecht auf die Hauptabteilungen des Senders.

Das ORF-Management versucht freilich lange schon, die Funktion in Richtung Ö3 und FM4 umzudefinieren und die Hauptabteilungen aufzulösen. Dafür braucht sie aber die Zustimmung des Betriebsrats, aber der klingt nicht danach.

"Den Sender im Haus lassen"

Moser im O-Ton: "Es ist schon schlimm genug, dass ein seit März vakanter Posten bis heute nicht nachbesetzt worden ist. man sollte aber trotz aller Spekulationen und Erregungen innerhalb wie außerhalb des ORF die Kirche im Dorf, besser gesagt: den Sender im Haus lassen.

Soll heißen: ""Während permanent von einem Ö1-Chef, einer -Chefin geredet und geschrieben wird, geht es bei dieser Besetzung in der Tat um eine Programmleitung. Das heißt, der sogenannte Ö1-Chef oder die sogenannte Ö1-Chefin ist in keinster Weise mit den Senderchefs von Ö3 oder FM4 vergleichbar."

" Schon gar kein Durchgriff auf Information"

Moser: "Realiter handelt es sich um eine koordinierende Funktion, die ein einheitliches Erscheinungs- beziehungsweise Hörbild von Ö1 garantieren soll. Ein Hauptabteilungsleiter wie andere Hauptabteilungsleiter auch bei Ö1, der weder ein personelles noch ein budgetäres Durchgriffsrecht in den Hauptabteilungen, Kultur, Wissenschaft, Religion und Spezialprogramme und schon gar nicht in der Radioinformation haben wird." Nachsatz: "Wenn man so will also ein Gesamtkoordinator für Ö1, aber kein Senderchef." (red, derStandard.at, 17.7.2014)