"Game of Thrones" ist eine der derzeit am meisten über Tauschbörsen geteilten TV-Serien. Klagen gegen die Filesharer werden von der US-Anwaltskammer allerdings als nicht mehr effizient erachten.

Foto: HBO/RTL II

Abmahnungen und Klagen gegen private Filesharer sind schlecht für das Image. Davon ist die US-Anwaltskammer überzeugt und ermahnt ihre rund 400.000 Mitglieder nun zu Zurückhaltung. Kampagnen gegen private Filesharer seien teuer, brächten kaum etwas ein und könnten ein schlechtes Licht auf die klagenden Unternehmen werfen. Das geht aus einem 113-seitigen White Paper der American Bar Association hervor, das TorrentFreak entdeckt hat.

Geänderte Praxis

Als Beispiel wird eine Kampagne der Recording Industry of America (RIAA) gegen das widerrechtliche Verbreiten geschützter Musik vor einigen Jahren genannt. Die RIAA habe Klagen gegen 18.000 Privatpersonen angestrengt. Die meisten hätten jedoch eher ein paar Hundert US-Dollar gezahlt, um einem Prozess und möglichen Schadensersatzzahlungen von mehrere Hunderttausend Dollar zu entgehen.

In letzter Zeit habe die RIAA diese Praxis eingestellt, ebenso wie die Motion Picture Association of America (MPAA). Stattdessen würden die Organisationen nun verstärkt auf Kampagnen setzen, um Piraterie zu verhindern.

Neue Gesetze gefordert

Die Anwaltskammer fordert von der Regierung allerdings neue Antipirateriegesetze, die sich vor allem gegen die Anbieter richten sollen. So sollen verstärkt Seiten ins Visier genommen werden, über die urheberrechtlich geschützte Inhalte angeboten oder von Nutzern geteilt werden. Solchen Seiten könnte der Geldhahn zugedreht werden, indem es per Gesetz vereinfacht werden Werbung und Bankkonten einfrieren zu lassen. Auch wird die Möglichkeit von Verfügungen gegen Provider und teilweise gegen Domain-Registrare und Suchmaschinen eingefordert. Ob die US-Regierung den Empfehlungen folgt, bleibt vorerst offen. (red, derStandard.at, 17.7.2014)