Paris - In zwei Jahren soll die Internationale Raumstation ISS eine ultrapräzise Atomuhr bekommen. Das Gerät mit der Bezeichnung Pharao (Projet d’Horloge Atomique par Refroidissement d’Atomes en Orbite) wurde inzwischen von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA in Empfang genommen. Nun soll sie für den Einsatz auf der ISS vorbereitet werden. Wie das französische Raumfahrtzentrum CNES am Mittwoch mitteilte, soll Pharao in einem Zeitraum von 300 Millionen Jahren um nicht mehr als eine Sekunde falsch gehen.

An Bord der Raumstation wird die Atomuhr ab dem Jahr 2016 in bis dahin nicht möglicher Genauigkeit Grundannahmen der Physik überprüfen helfen, darunter Voraussagen der Relativitätstheorie von Albert Einstein.

Cäsium-Atome in der Mikrogravitation

Die Uhr wendet eine neue Technik an, bei der Cäsium-Atome mithilfe eines Lasers heruntergekühlt werden. Die Atome verlangsamen sich dadurch in ihrer Bewegung und lassen sich so leichter und genauer messen. Durch den Einsatz in der Schwerelosigkeit wird die Uhr zudem vom Einfluss der Schwerkraft befreit. In einer ersten Phase muss Pharao noch eingestellt werden, wofür die Atomuhr vom All aus mit anderen Referenzuhren rund um den Globus per Mikrowellen kommuniziert.

Die neuartige Atomuhr ist Teil des europäischen Projekts Aces - die englischsprachige Abkürzung für 'Atomuhren-Ensemble im Weltraum' (Atomic Clock Ensemble in Space). (APA/red, derStandard.at, 17.07.2014)