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Foto: : APA/Frank Rumpenhorst

Mailand - Die EU hat eine Zukunft, wenn sie ökologisches Wachstum in den Mittelpunkt ihrer Initiative stellt. Davon sind die EU-Umweltminister überzeugt, die am Donnerstag in Mailand erstmals zusammen mit den EU-Arbeitsministern tagten. Fast 60 Umwelt- und Arbeitsminister berieten in der lombardischen Hauptstadt über Green Economy und umweltfreundliche Entwicklung.

Green Economy wachse stärker als andere Wirtschaftsbereiche und könne zum Wirtschaftsmotor der EU werden. Es sei wichtig, dass sich Wachstum und Beschäftigung mit grünen Technologien und Dienstleistungen ergänzten und unterstützten, meinte Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP), der zusammen mit Arbeitsminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) Österreich in Mailand vertritt.

"Jeder 20. Arbeitsplatz ist in Österreich ein Green Job. Im Land gibt es derzeit 175.000 solcher Stellen und wir wollen bis 2019 die Grenze von 200.000 überschreiten. Green Economy generiert in Österreich einen Umsatz von 35,8 Mrd. Euro, den wir bis 2019 auf 40 Mrd. Euro ausdehnen wollen. Das ist ein realistisches Ziel, weil wir in diesem Bereich zweistellige Wachstumsraten melden, während der Rest der Wirtschaft relativ schwach wächst", hoffte Rupprechter.

Mehr Kompetenz

Die EU-Umweltminister verlangen mehr Kompetenzen und Mitspracherecht in Brüssel. "Wir Umweltminister wollen eine wichtigere Rolle einnehmen und drängen, dass die Bestimmung der europäischen Wachstumsstrategie nicht allein den Wirtschaft- und Finanzministern überlassen wird, die ausschließlich auf die finanzpolitische Dimension blicken", kritisierte der heimische Minister. Wachstum brauche ein umfassenderes Konzept, das die Umwelt berücksichtigt.

Die EU-Umweltminister arbeiten zusammen mit dem Europäischen Statistikamt an einer Liste der Green Jobs in Europa. "In fast allen Wirtschaftsbereichen gibt es Potenzial für grüne Arbeitsplätze. Alles was mit Beseitigung von Umweltschäden zu tun hat, ist zum Beispiel ein Green Job", sagte der Minister.

In Mailand wurden auch Fragen um Klimawandel und die Klimastrategie für die Jahre 2020-2030 besprochen. "Wichtig ist jetzt, dass sich die EU klar dazu bekennt, dass sie eine Vorreiterrolle im Bereich Klimaschutz übernehmen muss", so der Minister. Am 24. September findet in New York die UNO-Konferenz vor Generalsekretär Ban Ki-moon statt, bei dem die Klimaweltschutzverhandlungen fortgeführt werden. Rupprechter wird mit Bundespräsidenten Heinz Fischer nach New York reisen. (APA, 17.7.2014)