Wien - Die Lokalbahn Wien-Baden hat am Donnerstagnachmittag in Wien-Favoriten eine kurze Zwangspause eingelegt, nachdem in einer zum Bahngelände gehörenden Hütte nahe den Gleisen ein Kriegsrelikt gefunden worden war. 20 bis 30 Wohnungen und ein benachbartes Firmengelände seien evakuiert worden, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Der Entminungsdienst führte eine Teilsprengung durch.

Bei dem Kriegsrelikt handelte es sich nach Angaben von Angelika König, Sprecherin der Wiener Lokalbahn, um eine panzerbrechende Granate aus dem Zweiten Weltkrieg. Sie sei aus vorerst nicht nachvollziehbaren Gründen in einer zum Güterbahnhof gehörenden Hütte gelegen und von Mitarbeitern zufällig entdeckt worden.

Lediglich der Zünder wurde gesprengt

Der Entschärfungsdienst begutachtete die Granate und zog dann den Entminungsdienst des Bundesheers hinzu, der für die kontrollierte Sprengung die Umgebung in einem Umkreis von rund 200 Metern sperren ließ. Schlussendlich wurde aber keine Komplettsprengung durchgeführt, sondern nur der Zünder ausgesprengt, erläuterte König.

"Für die Fahrgäste sind keine größeren Verzögerungen entstanden", sagte die Sprecherin. Kurz nach 14.30 Uhr fuhr die Bahn wieder wie gewohnt, die Sperre habe nur etwa zehn Minuten gedauert. Dass in Wien Weltkriegsrelikte auftauchen, ist nicht ungewöhnlich, meist werden solche Bomben und Granaten bei Aushubarbeiten aus der Erde befördert. "Diese Granate war nicht im Boden gelagert. Die Gründe dafür sind derzeit nicht ersichtlich", sagte die Sprecherin. (APA, 17.7.2014)