Wien - Mittwoch Graz, dann Innsbruck, nun Wien: Die Österreichrundfahrt der ORF-Direktoren in Sachen Song Contest 2015 endet am Freitag im Büro von Wiens Informationsstadtrat Christian Oxonitsch. Vorerst gilt: Der Standort bestimmt die Perspektive.

In Graz wähnen sich Kenner der Gespräche in einer Favoritenrolle, detto in Innsbruck. In Tirol gehen sie schon davon aus, Graz sei schon aus dem Rennen und bloß noch Wien oder Innsbruck kämen infrage.

In Graz gesteht man ein, dass Innsbruck das beste finanzielle Angebot vorlegte: zehn Millionen Euro, da Gastronomie und Hotellerie mitzahlten. Die hoffe auf neue Gästeschichten, wenn sich Tirol Richtung "Multikulti" und Liberalität positioniert. Die in Graz (und im ORF) kolportierten zehn Millionen dementiert Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer. Anfang nächster Woche will sie dem ORF ein detailliertes Papier vorlegen.

Der ORF kalkuliert mit 25 Millionen Ausgaben und zehn Millionen Einnahmen mit dem Event.

Graz will mit Hallenstruktur und kurzen Wegen gepunktet haben. Potenzial, Höhe und moderne Infrastruktur der Stadthalle seien Assets. Fünf Millionen würden Land und Stadt springen lassen.

Wien, heißt es bei der Konkurrenz, sei sich der Sache sicher und habe noch nichts Konkretes vorgelegt. Letztlich werde die Standortfrage aber auch davon abhängen, ob es ORF-Chef Alexander Wrabetz wagt, gegen Wiens Bürgermeister Michael Häupl eine Entscheidung zu treffen. Der überlässt die Gespräche vorerst Stadtrat Oxonitsch.

Ende Juli, Anfang August soll der Standort des Song Contest 2015 klar sein. (mika, mue, fid, DER STANDARD, 18.07.2014)