Die Area 47: Der zentrale Baggersee ist die Endstation von sechs Wasserrutschen.

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Im Planetarium in Schwaz können Interessierte den Nachthimmel bestaunen.

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Im Innsbrucker Alpenzoo leben mehr als 2.000 Tiere aus dem gesamten Alpenraum.

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Alpenzoo Innsbruck: Nase an Nase mit dem Braunbären

Die Information fällt wohl eher in die Kategorie "unnützes Wissen" denn "Wunder der Natur", und dennoch bleibt sie hängen: Der Luchs hat längere Hinter- als Vorderbeine. So steht es zumindest auf einer kleinen Tafel vor seinem Gehege. Beobachtet man die Exponate dahinter, stellt man aber fest: Schief laufen muss er deswegen nicht.

Das ist nicht alles, was man im Innsbrucker Alpenzoo lernen kann: Liegt die Kröte im Winterschlaf, schlägt ihr Herz bloß noch vier Mal pro Minute, der Elche kann seine Ohren gleichzeitig in verschiedene Richtungen drehen, und, ganz ehrlich, Wölfe muffeln ein bisschen. Insgesamt findet man dort mehr als 2.000 Tiere aus dem gesamten Alpenraum. Besonders gruselig: Braunbär und Besucher trennt bloß eine dünne Glasscheibe.

Von April bis Oktober kann man täglich bis 18 Uhr durch die Anlage spazieren. Es ist zwar möglich, mit dem Auto anzureisen, zu empfehlen ist aber eine Fahrt in der – nicht ganz günstigen – Hungerburgbahn, aus der man eine fantastische Aussicht auf Innsbruck hat. Bei Schönwetter unbedingt zuerst an der Haltestelle "Alpenzoo" vorbei bis zur Endstation fahren und dort einen Kaffee oder Kakao in der Sonne trinken.

alpenzoo.at

"Kugelwald am Glungezer": Auf den Spuren Newtons

Es muss einem nicht unbedingt ein Apfel auf den Kopf fallen, um die Schwerkraft zu verstehen. Im "Kugelwald am Glungezer" können Kinder Holzkugeln auf eine Achterbahnfahrt zwischen Tannen schicken – und sich somit ganz gefahrlos auf die Spuren des Physikers Isaac Newton begeben. Die Schienen, auf denen die Kugeln rollen, wurden aus Zirbelholz gezimmert, dazwischen springen sie über kleine Schanzen, fallen und werden über Kugellifte wieder nach oben befördert.

Der Kugelwald befindet sich auf über 1.500 Meter Seehöhe bei der Liftstation "Halsmater". Der Eintritt ist für Kinder wie Erwachsene kostenlos, pro Kugel fällt eine Gebühr von zwei Euro an.

hall-wattens.at

Area 47: Künstlicher Nervenkitzel inmitten der Berge

Die Pubertät möglichst schadlos zu überstehen ist für Jugendliche wie auch deren Erziehungsberechtigte eine Frage des Verhandlungsgeschicks. Die Urlaubsplanung stellt da keine Ausnahme dar. Die Area 47, gelegen auf dem 47. Breitengrad im Tiroler Ötztal, zielt darauf ab, der gelebte Kompromiss zu sein: Berge und malerische Landschaft für Eltern, Erlebnis und sportliche Grenzgänge für Jugendliche.

Zu bieten hat der Freizeitpark mehr oder weniger alles, was das enge Ötztal an Trendsportarten zulässt. Von so mancher hat der gemeine Städter möglicherweise noch nicht einmal gehört. Oder ist Blobbing, Flying Fox oder Canyoning wirklich jedem ein Begriff?

Wenn nicht, hier die Auflösung: Geblobbt wird ein Wagemutiger, der an einem Ende eines riesigen schwimmenden Luftkissens sitzt, auf dessen gegenüberliegendes Kissenende
ein anderer Wagemutiger von einer Plattform aus springt – erst blobb, dann platsch. Per Flying Fox kann man zügig über den Baggersee gleiten, Canyoning ist nichts anderes als eine Wanderung durch Wasserfälle – Klettergänge und Sprünge ins Wasser inklusive.

Die Area 47 ist von Mai bis September geöffnet und in die Bereiche "Outdoor", "Offroad" und "Water" geteilt. Der zentrale Baggersee ist die Endstation von insgesamt sechs Wasserrutschen, unter der Achbrücke daneben hängt ein Hochseilgarten, auf einer Motocross-Bahn kann man mit Elektro-Motorrädern über Dreckdünen kurven. Die meisten Aktivitäten sind freilich eher für Jugendliche und Erwachsene gedacht, auf seine Kosten kann man aber bereits ab zwölf Jahren kommen. Vor allem, wenn die Eltern zahlen - günstig ist ein Besuch in der Area 47 nicht.

area47.at

"Murmel-Abenteuerspielplatz": Der beste Tiroler Spielplatz der Welt

Spricht man mit Tiroler Eltern, gibt es eine Destination, die man auch bei einem kurzen Familienurlaub nicht auslassen sollte: den "Murmel-Abenteuerspielplatz" in Gries – den angeblich besten Spielplatz der Welt. Den Namen "Murmel" trägt er, weil das Sellrain für sein hohes Murmeltieraufkommen bekannt ist. Den einen oder anderen Nager erspäht man dann vielleicht auch beim Klettern, Schaukeln, Balancieren oder Trampolinspringen – täglich zwischen neun und 22 Uhr.

tirol.at

Hochseilgarten "Hornpark": Klettern, kraxeln, kreischen

In den Bergen kann das Wetter bekanntlich in kürzester Zeit umschlagen. Bei starken Windböen möchte man nicht unbedingt in den Seilen eines Kletterwaldes hängen. Darum behalten die Betreiber des Hochseilgartens Hornpark in St. Johann in Tirol das Wetter im Auge. Ein blauer Himmel bis an den zugegeben engen Horizont ist eben noch kein Garant für einen Klettertag in den Kitzbüheler Alpen. So die Witterung aber mitspielt, sind Kletterwütige ab drei Jahren und einem Meter Körpergröße willkommen.

Nach der Einschulung kraxeln die ganz Kleinen auf bis zu zwei Meter Höhe 13 Stationen entlang. Geschick und Mut sind gefragt, Mamas und Papas zur Rückendeckung aber immer in unmittelbarer Nähe. Fortgeschrittene ab zehn Jahren dürfen im Hornpark bis auf 21 Meter hoch, dazwischen liegen fünf Schwierigkeitsstufen zum Herantasten. Ab neun Uhr darf geklettert, geschaukelt und bedarfsweise, etwa am Flying Fox, der über den Bergsee der Angerer Alm führt, auch gekreischt werden. Die Preise rangieren von zehn bis 29 Euro, die Gondelfahrt mit der Harschbichlbahn auf das Kitzbüheler Horn ist inkludiert.

hornpark.at

Planetarium Schwaz: Ins Schwarze Loch bei Regenwetter

Tausende glitzernde Pünktchen, die sich über, neben und hinter einem zu Sternbildern formen, Rote Riesen, Weiße Zwerge, Schwarze Löcher, schnelle Schnuppen – wer sich für den Nachthimmel interessiert oder das künftig möchte, sollte ins Planetarium in Schwaz schauen. Die Vorstellungen sind kindgerecht aufbereitet, zwischen den Sternstunden werden etwa auch Filme über den Ursprung des Lebens oder den kleinen Mondbären gezeigt. Dass man dort technisch vielleicht nicht auf dem allerneuesten Stand ist, verzeiht man gern, sind die Vorstellungen doch sehr liebevoll gestaltet. Schwaz ist aber nicht Wien, das ist klar.

Täglich werden mehrere Filme gezeigt. Die Karten kosten für Kinder bis 15 Jahre 7,80 Euro, Erwachsene zahlen 9,80 Euro.

planetarium.at

Silberbergwerk Schwaz: Abkühlung einmal anders

Wer ins Planetarium fährt, kann gleich feste Schuhe und einen dicken Pullover mitbringen. Denn direkt gegenüber ist der Eingang zum Silberbergwerk. Schwaz eignet sich also auch für einen kleinen Tagesausflug. Eine Führung dauert etwa 90 Minuten. Aber Achtung: Im Stollen herrschen um die zwölf Grad – auch wenn draußen Hochsommer ist.

silberbergwerk.at

Audioversum: Raketenstart in Innsbruck

Welches Kind will nicht irgendwann Astronaut werden? Diesen Wunsch kann man im Audioversum derzeit einer Realitätsprüfung unterziehen. Dafür nötig: ein naturwissenschaftliches Studium, zumindest drei Jahre Berufserfahrung, die Ausbildung zum Jetpiloten und ein fitter Körper – also für die Karriere im All, nicht den Museumsbesuch.

Nachdem man die harten Fakten kennt, kann man in der derzeitigen Sonderausstellung "Sounds of Space" auf rüttelnden Stühlen einen Raketenstart nachempfinden und erfahren, wie sich Sterne anhören. Im oberen Stockwerk lernt man an interaktiven Stationen, wie das Ohr funktioniert, und kann in einer Schreikammer seine Stimmbänder testen.

Die mehr als tausend Quadratmeter Ausstellungsfläche können von Dienstag bis Freitag zwischen neun und 18 Uhr erkundet werden. Erwachsene zahlen sieben Euro, für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre kostet das Ticket 4,50 Euro.

audioversum.at

(Katharina Mittelstaedt, derStandard.at, 23.07.2014)