Abuja - Im Nordosten Nigerias sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren laut Behördenangaben 176 Lehrer getötet worden. Seitdem die Islamistengruppe Boko Haram Anfang 2011 ihre Angriffe im Bundesstaat Borno intensivierte, wurden außerdem 900 Schulen zerstört, wie Gouverneur Kashum Shettima mitteilte.

Die Extremisten kämpfen seit 2009 für einen islamischen Gottesstaat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Der Name der Organisation bedeutet übersetzt etwa "Westliche Bildung ist Sünde". Borno ist eine Hochburg der Gruppe. Im Nachbarstaat Gombi wurde am Mittwoch ein deutscher Ausbilder entführt.

Zehntausend Tote

Im Konflikt zwischen Boko Haram und den nigerianischen Streitkräften wurden in den vergangenen fünf Jahren mehr als 10.000 Menschen getötet. Weltweit Schlagzeilen machte Boko Haram im April mit der Entführung von 276 Schülerinnen aus dem Ort Chibok. Die meisten Mädchen sind noch immer in der Gewalt der Islamisten. Bereits in den vergangenen Jahren hatten die Extremisten zahlreiche Bildungseinrichtungen angegriffen und hunderte Schüler getötet.

Die nigerianische Regierung will die Schulen im Land mithilfe ausländischer Geldgeber und durch Spenden der einheimischen Wirtschaft sicherer machen. Die insgesamt mehr als 14 Millionen Euro umfassende Initiative wird von der UNO unterstützt. Zunächst sollen die Sicherheitsvorkehrungen in 500 Schulen im Norden verstärkt werden.