Wien - Ein dreieinhalbjähriger Bub ist am Montag gegen neun Uhr aus dem Fenster einer Wohnung in Wien-Meidling zwölf Meter in die Tiefe gefallen. Er prallte auf einer Betonfläche auf. "Das Kind hat sehr schwere Verletzungen erlitten, aber es besteht derzeit keine Lebensgefahr", sagte Monika Sperber vom Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) zur APA.

"Die Mutter des Buben hat bei einer ersten Befragung angeben, dass sie zum Zeitpunkt des Unfalls die Fenster zum Lüften geöffnet hatte und mit Putzen beschäftigt war", so Polizeisprecher Paul Eidenberger. Ob eine Vernachlässigung der Aufsichtspflicht vorliegt, soll eine spätere Einvernahme ergeben.

Bub ansprechbar

Beim Unfallort handelte sich um eine im vierten Stock gelegenen Wohnung im Leopoldine-Glöckel-Hof in der Steinbauergasse. Laut Angaben der Wiener Rettung war der Bub, der bei dem Sturz unter anderem Kopfverletzungen und Brüche erlitten hat, nach dem Unfall ansprechbar.

Zuletzt war am 15. Juli ein Achtjähriger in Wien-Margareten aus dem vierten Stock gestürzt. Er erlitt dabei lebensgefährliche Verletzungen und befand sich nach Angaben des KAV auch noch am Montag in unverändertem Zustand.

Offene Fenster und Balkontüren sind für Kleinkinder eine potenzielle Gefahr. In Österreich ereignen sich laut KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) jährlich rund 20 Fensterstürze von Kindern, zwei bis drei mit tödlichem Ausgang. Der KFV empfiehlt zur Prävention Sperren, die bereits in den Fenstergriff integriert und mit einem Schlüssel zu öffnen sind - sowie den nachträglichen Einbau von Kindersicherungen bei Fenstern. (APA, red, 21.7.2014)