Wien - Für die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) ist die Idee, dass die Fachhochschulen (FH) große Teile ihrer Mittel in der Privatwirtschaft lukrieren, gescheitert. FHs seien auch nicht die gut laufende Alternative zu den überlaufenen Universitäten. Die ÖH fordert deshalb eine umfassende Reform. Forderungen der FH-Konferenz nach mehr Geld will sie in dieser Form daher nicht unterstützen.

"Besonders in den Bereichen Transparenz und Kontrolle gibt es massiven Nachholbedarf", bemängelt ÖH-Vizechef Bernhard Lahner (Fraktion Engagierter Studierender/FEST) in einer Aussendung, dass keine detaillierten Auskünfte über Budgetsituation und Mittelverwendung an den FHs erhältlich seien. 20 Jahre nach Gründung des Hochschultyps FHs brauche es ein neues Fachhochschulorganisationsgesetz mit klaren Regeln für Finanzierung, Verwaltung und Studienorganisation.

Fachhochschulen: ÖH ist ahnungslos

Die Fachhochschulkonferenz (FHK) hat mit Befremden auf die ÖH-Forderungen reagiert. Man sei sehr verwundert über diese an den Tag gelegte "Ahnungslosigkeit". "Die ÖH vertritt offensichtlich nicht die Studierenden an Fachhochschulen, oder sie hat die Forderungen der FHK nicht verstanden", so Präsident Helmut Holzinger.

Schließlich ziele die FHK darauf ab, "das gute Betreuungsverhältnis durch den Teuerungsausgleich zu erhalten und den weiteren Ausbau des Fachhochschulsektors zu gewährleisten", hieß es in einer Aussendung. Nur so könne der im Regierungsprogramm geplante Ausbau auf 50.000 FH-Studienplätze bis 2018 erreicht werden. Und es könne nicht im Interesse einer Studentenvertretung sein, dass jährlich 35.000 Personen mangels Studienplätzen an den FHs abgewiesen werden müssen. (APA, 21.7.2014)