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Der US-Grenzschutz speichert zahlreiche Daten über Fluggäste.

Foto: Reuters

Dass die USA bei der Vorabdurchleuchtung von Flugpassagieren viel Aufwand betreiben, ist schon länger bekannt. Eine Anfrage des US-Bürgers Cyrus Farivar zeigen nun auf, die umfassend der Datenbestand ist, der für alle Personen angelegt wird, die in die Vereinigten Staaten reisen oder dort umsteigen.

Neun Jahre Reisen im Datensatz

Im Passenger Name Record (PNR) des besagten Passagiers finden sich Daten zu sämtlichen Auslandsreisen, die er zwischen 2005 und 2013 getätigt hat. Allerdings beinhaltete der Datensatz mehr als nur jene Informationen, die die Behörden ohnehin von den Fluglinien fordern. Diese umfassen bereits Kontaktdaten, das Reiseziel und die gewählte Bezahlform bei der Buchung.

IP-Adressen von Buchungs-PCs

Darüber hinaus wurde allerdings auch die IP-Adresse jener Rechner registriert, von welchen aus er seine Buchungen vorgenommen hatte – nebst die von ihm gewählte Spracheinstellung auf den jeweiligen Webseiten. Ebenso fanden sich darin in einem Fall seine vollständige Kreditkartennummer als auch Aufzeichnungen zu Telefonaten mit der Fluglinie, berichtet der Spiegel.

Neben dem Umfang der Aufzeichnungen ist hierbei auch problematisch, dass die Aufzeichnungen neun Jahre in die Vergangenheit reichen, obwohl es maximal fünf sein dürften. Unklar ist auch, wie seine Kreditkartennummer in den insgesamt 76-seitigen Datensatz gelangt ist.

EU-Projekt

Ein Projekt zur Erfassung und Speicherung von Reisedaten in großem Umfang ist auch in der EU in Arbeit. Ob dabei nur Flüge über die Grenzen der Union erfasst werden sollen, oder – wie in einem Vorstoß von Großbritannien verlangt wird – auch Flugverkehr innerhalb Europas, steht noch nicht fest.

Bei Flügen in die USA übermittelt die Union im Rahmen des PNR-Programms bislang 19 verschiedene Daten über Passagier und Reise an die US-Behörden. (gpi, derStandard.at, 21.07.2014)