Bild nicht mehr verfügbar.
Wer sich ein Rindersteak - womöglich aus Übersee - schmecken lässt, sollte sich über die enormen ökologischen Kosten, die die Produktion dieser Fleischsorte verursacht, im Klaren sein.
Washington/Wien - Dass ein in unseren Breiten verzehrtes Steak vom argentinischen Rind nicht unbedingt zur Lösung des Klimaproblems beiträgt, hat sich unter einigermaßen umweltbewussten Konsumenten längst herumgesprochen. Doch wie hoch sind die ökologischen Kosten von Fleisch und anderen tierischen Produkten tatsächlich? Und ist eine möglichst vegetarische oder gar vegane Ernährung wirklich die einzige umweltschonende Alternative?
US-Forscher um Gidon Eshel vom Bard College im Bundesstaat New York sind diesen Fragen zumindest für die Landwirtschaft der Vereinigten Staaten systematisch nachgegangen und haben für ihre Untersuchung alle möglichen Faktoren miteinbezogen: den Verbrauch von Land und Wasser ebenso wie die Emission von Treibhausgasen oder die Verschmutzung von Gewässern und Luft durch Pestizide. Dazu werteten die Ökologen die besten verfügbaren Daten aus.
Die Ergebnisse, die von den Wissenschaftern im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS)" veröffentlicht wurden, sprechen eine ziemlich eindeutige Sprache - und bestätigen im Wesentlichen das bereits verfügbare Wissen: Rindfleisch verbraucht von allen Nahrungsmitteln die mit Abstand meisten Ressourcen. Im mittleren Bereich liegen Milchprodukte, Geflügel, Schweinefleisch und Eier, die sich - pro Kalorie gemessen - in allen genannten Kategorien relativ ähnlich sind und sich allenthalben um den Faktor zwei unterscheiden.
Ressourcenfresser Rindfleisch
Verglichen mit diesen vier Nahrungsmitteln, die auf Viehzucht basieren, fällt Fleisch vom Rind völlig aus der Reihe: Seine Produktion benötigt 28-mal mehr Land und elfmal mehr Wasser. Dazu kommen sechsmal mehr Stickstoffdünger und um 500 Prozent höhere Treibhausgasemissionen als bei der durchschnittlichen Produktion von Eiern, Milch, Hühner- und Schweinefleisch.
Die geringsten Belastungen entstehen, wie nicht anders zu erwarten, bei der Erzeugung pflanzlicher Nahrungsmittel: Die Kartoffel-, Weizen- und Reisproduktion braucht im Durchschnitt in jeder der Kategorien zwei- bis sechsmal weniger Ressourcen pro Kalorie als die vier ökologisch günstigeren Tierprodukte. Einzig beim Wasserverbrauch kommen die pflanzlichen Nahrungsmittel auf ähnliche Werte. (Klaus Taschwer, DER STANDARD, 22.7.2014)