Wien - Die Meinl Bank hat ihre Probleme rund um den Finanzamtsbescheid, aus dem sich für 2003 bis 2009 ein Nachzahlungsrisiko von bis zu 60 Millionen Euro ergeben könnte, bereinigt. In der Bilanz 2013 wurden 20 Millionen Euro für Steuerrisiken rückgestellt, der Eigentümer übernahm eine Garantie über 38 Millionen und hat neun Millionen Euro Kapital zugeschossen. Zudem habe man ein Steuerguthaben von 30 Millionen Euro, teilte das Institut jüngst mit.

Damit hat die Bank Differenzen mit der Aufsicht beendet, denen eine schwere Auseinandersetzung mit Bankprüfer Deloitte vorangegangen ist. Der hatte zur Rückstellung von 35 Millionen Euro geraten, die Banker wollten weniger zurücklegen und boten eine Garantie der Großmuttergesellschaft an. Deloitte legte daraufhin das Prüfmandat nieder und verständigte die Aufsicht von der Gefahr einer Eigenmittelunterschreitung - was Aufsichtsratschef Julius Meinl V. wie berichtet mit Antisemitismusvorwürfen quittierte.

Unter Wirtschaftsprüfer KPMG wurde nun eine Lösung gefunden. Wurzel der Unbilden ist der (nichtrechtskräftige) Steuerbescheid 2003, in dem die Finanz der Bank Off-Shore-Gesellschaften zugerechnet und 553.000 Euro Nachzahlung aufgebrummt hat. (gra, DER STANDARD, 22.7.2014)