London - Inmitten der Ukraine-Krise will Großbritannien den mysteriösen Tod des früheren KGB-Agenten Alexander Litwinenko erneut untersuchen lassen. Sie hoffe, dass die Untersuchung "Trost" für die Witwe des in London gestorbenen Ex-Spions bringe, sagte die britische Innenministerin Theresa May am Dienstag. Litwinenko hatte den russischen Präsidenten Wladimir Putin der Vergiftung beschuldigt.

Litwinenko war im Jahr 2006 an einer Vergiftung mit dem radioaktiven Stoff Plutonium gestorben. Im vergangenen Jahr hatte die britische Regierung die Aufforderung zu einer öffentlichen Untersuchung des Todesfalls noch zurückgewiesen, was als Beschwichtigungszeichen gegenüber Russland gewertet wurde.

Beobachter erwarten, dass die nunmehrige Untersuchung zu einer weiteren Verschlechterung der britisch-russischen Beziehungen führen wird. Diese sind bereits wegen der Ukraine-Krise angespannt. Nach dem Abschuss der malaysischen Passagiermaschine über der Ostukraine drängt Großbritannien darauf, dass die EU ihren Druck auf Russland verstärkt. (APA, 22.7.2014)