Maximilian Krauss ist Mitglied der schlagenden Burschenschaft Aldania.

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Wien – Der 21-jährige Jus-Student Maximilian Krauss wird stellvertretender Stadtschulratspräsident. Das verkündete FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Mit der Ernennung von Krauss will Strache "frischen Wind" in den Stadtschulrat bringen und "Probleme an Schulen ansprechen". Krauss folgt Helmut Günther nach, der in den Wiener Landtag wechselt und dort die nunmehrige EU-Mandatarin Barbara Kappel ablöst.

"Zukunftshoffnung" der FPÖ

Krauss ist als Bezirksobmann der FPÖ Josefstadt tätig und kandidierte bei der vergangenen Nationalratswahl für die FPÖ auf Listenplatz 11. Damals bezeichnete ihn Strache als "große Zukunftshoffnung" der FPÖ. Zu Krauss' politischen Forderungen gehören die Separierung von "ausländischen Schülern" in reine "Ausländerklassen" oder die "chemische Kastration von Kinderschändern", wie er in einem STANDARD-Interview vergangenen August erklärte. Krauss ist Mitglied der schlagenden Burschenschaft Aldania.

Der grüne Bildungssprecher Harald Walser hat eine sofortige Rücknahme der Nominierung von Krauss zum Vizestadtschulratspräsidenten gefordert. Die Forderungen Politikers nach Separierung aller nicht-deutschsprachiger Schulkinder oder sein Wunsch, "Ausländer mit türkischem Blut" heimzuschicken, sei in dieser Position untragbar, meinte Walser am Dienstag.

"Ich fasse es nicht, dass nun ein schlagender Burschenschafter mit politischen Ansichten, die wohl vor 70 Jahren gesellschaftskonform gewesen wären, ausgerechnet zum stellvertretenden Stadtschulratspräsidenten Wiens nominiert wurde", so der grüne Mandatar in einer Aussendung. (Lisa Breit, derStandard.at, 22.7.2014)