Madrid - Das juristische Nachspiel des Transfers von Fußball-Superstar Neymar zum FC Barcelona ist am Dienstag in die nächste Runde gegangen. Der frühere Barca-Präsident Sandro Rosell musste vor einem spanischen Zentralgericht in Madrid aussagen. Laut Justizkreisen wies er erneut alle Vorwürfe zurück, wonach es beim Wechsel im Sommer 2013 zu finanziellen Ungereimtheiten gekommen sei.

Der Verein habe für den Neymar-Transfer wie offiziell angegeben 57,1 Millionen Euro an den FC Santos gezahlt, soll Rosell vor Gericht ausgesagt haben. Ermittlungsrichter Pablo Ruz hegt aber den Verdacht der Steuerhinterziehung. Demnach soll bei dem Deal deutlich mehr Geld geflossen sein - womöglich auch an eine dem Spieler nahestehende Firma. Das Gesamtvolumen wird derzeit mit 86 Millionen Euro beziffert, in Medienberichten ist sogar von mehr als 100 Millionen die Rede.

Rosell war wegen der Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Transfer im Jänner nach vier Jahren als Barca-Präsident zurückgetreten. Der Geschäftsmann wurde von Richter Ruz nicht als Zeuge, sondern als Beschuldigter befragt. Nach Rosell musste auch Barca-Anwalt Antonio Rossich zum Vorwurf der Steuerhinterziehung aussagen. Bis zu 11,8 Millionen Euro sollen dem spanischen Staat entgangen sein. (APA, 22.7.2014)