Linz - Der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) hat sich in der Asyldebatte gegen die Pläne seiner Parteikollegin Innenministerin Johanna Mikl-Leitner ausgesprochen. Statt der Auflösung von Traiskirchen und Thalham wolle er ein drittes Asylwerber-Erstaufnahmezentren, sagte er den "Oberösterreichischen Nachrichten" vom Mittwoch.
Das dritte Aufnahmezentrum des Bundes, für das immer wieder die Steiermark genannt wird, könne helfen, entsprechende Spitzen bei der Zahl der Grundversorgten flexibler abzudecken. Diese sei starken Schwankungen unterworfen. Entsprechend würden sich die von den Ländern zu erfüllenden Quoten laufend ändern. Das habe zur Folge, "dass wir Quartiere aufbauen, die bei einem Rückgang an Grundversorgten wieder abgebaut werden müssen und dann ein weiteres Mal nur schwer aktiviert werden können", sagte Pühringer.
Der Landeshauptmann rechnete gegenüber der Zeitung ebenso wie in einem an die Innenministerin vor deren Vorstoß abgeschickten Brief, den die "Kronen Zeitung" am Mittwoch veröffentlichte, vor, dass die Zahl der Flüchtlinge in der Grundversorgung des Bundes um 2.300 gestiegen sei. "Das Grundproblem ist, dass die maßgeblichen Bundesbehörden seit Jänner die Asylverfahren so langsam abgewickelt haben, dass die Zahl der 'Rückständler' enorm gestiegen ist." Dadurch seien bestehende Grundversorgungsplätze länger belegt, und es würden kaum Plätze frei werden. (APA, 23.7.2014)