So rasch Radiohörer auch wegschalten, so stabil äußern sie sich über ihre Hörgewohnheiten. Das gilt auch für den Donnerstag veröffentlichten Radiotest für das erste Halbjahr 2014. Die signifikanten (also statistisch aussagekräftigen) Veränderungen der Radio-Reichweiten binnen eines Jahres lassen sich an einer Hand durchzählen:

  1. Die gerade nach dem hauseigenen Portal Ö24 umbenannte Antenne Wien verlor signifikant in der Hauptstadt von 2,9 auf 1,2 Prozent in der Werbezielgruppe zwischen 14 und 49 Jahren. Radio Ö24 kannten offenbar noch wenige der von GfK Befragten. Vorerst werden allerdings noch Antenne Wien und Radio Ö24 gestützt abgefragt. Bei den Hörerinnen und Hörern ab zehn Jahren ohne Obergrenze liegt sie in Wien nach 2,2 bei 1,6 Prozent - die Veränderung ist statistisch nicht signifikant.
  2. Die 2013 neu gestartete Welle 1 Kärnten aus Stephan Prähausers Welle-Gruppe (Salzburg, Oberösterreich, Graz, Kärnten) steigerte sich signifikant - von praktisch Null (0,6) vor einem Jahr auf nun 2,1 Prozent in der Werbezielgruppe des südlichsten Bundeslandes. Bei den Hörerinnen und Hörern ab zehn Jahren ebenfalls signifikant von 0,3 auf 1,3 - die einzige signifikante Veränderung in der breiteren Zielgruppe.
  3. ORF-Radio Oberösterreich verlor in der Werbezielgruppe seines Bundeslands signifkant von 15,2 auf 11,7 Prozent. An die Werbezielgruppe wendet sich unter den ORF-Radios ohnehin zuallererst Ö3.
  4. Auch das Tiroler "Heimatradio" U1 positioniert sich mit Hattinger Buam, Tiroler Mander, Hamberg Duo, Zillertal Pur und Grabenland Buam auf den ersten Blick auch nicht extrem jugendlich. Legt aber im Radiotest in der jüngeren Werbezielgruppe Tirols signifikant von 7,3 auf 10,3 zu.

Das wär's dann auch mit den statistisch aussagekräftigen Veränderungen im
- nach den Signifikanz-Berechnungen der RMS. Sie vermarktet den allergrößten Teil der österreichischen Privatradios. Womit wir beim Radiomarkt wären.

Österreichs Radio-Marktanteile beim Publikum ab zehn Jahren

Stabile 74 Prozent aller in Österreich (von Menschen ab zehn Jahren ) gehörten Radiominuten stammten im ersten Halbjahr von ORF-Sender: Ö3 31 Prozent, die ORF-Regionalradios 35 Prozent, Ö1 sechs Prozent, FM4 2 Prozent.

24 Prozent aller Radiominuten wurden bei den von der RMS vermarkteten Privatsendern gehört. Acht Prozent hatte Österreichs einziges bundesweites Privatradio Kronehit. Der Sender meldet mehr als eine Million Hörer (werktags).

Radiomarktanteile in der Werbezielgruppe

In der Werbezielgruppe der 14- bis 49-Jährigen halten die ORF-Radios stabil 66 Prozent Marktanteil. Ö3 liegt nach 41 bei 42 Prozent, FM4 nach vier bei drei, Ö1 stabil bei drei und die Regionalsender nach 19 bei 18.

Die RMS-Radios liegen stabil bei 32 Prozent Marktanteil; Kronehit hält nach zwölf bei 13 Prozent Marktanteil in der Werbezielgruppe.

Privatradios: ihre höchsten Reichweiten im Bundesland (Hörer ab zehn Jahren)

  • Antenne Steiermark 19,4 Prozent in der Steiermark
  • Antenne Vorarlberg 18,9 Prozent in Vorarlberg
  • Antenne Kärnten 18,6 Prozent in Kärnten
  • Kronehit 16,0 Prozent in Niederösterreich
  • Life Radio 13,1 Prozent in Oberösterreich
  • Antenne/Ö24 11,7 Prozent in Salzburg
  • Radio Arabella 7,9 Prozent in Wien
  • Radio Energy 7,0 Prozent in Wien
  • Life Radio Tirol 6,5 Prozent in Tirol

Ö3 ist am stärksten in Niederösterreich mit 42,6 Prozent, am schwächsten in Wien mit 27,9 Prozent.

ORF-Radio Kärnten hat mit 41,6 Prozent die höchste Tagesreichweite in seinem Bundesland, Radio Wien liegt im weitaus konkurrenzstärksten Hauptstadtmarkt bei 13,8 Prozent. (fid, derStandard.at, 24.7.2014)