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Der neue irakische Präsident Fuad Massum auf einem Archivbild aus dem Jahr 2010.

Foto: AP Photo/Hadi Mizban

Bagdad - Das irakische Parlament hat am Donnerstag den kurdischen Politikveteranen Fuad Massum zum neuen Staatspräsident gewählt. Damit wurde der Weg geebnet für die seit Monaten stockende Regierungsbildung.

Die Abgeordneten des wichtigsten kurdischen Blocks haben sich gestern bei einer Sitzung in Bagdad auf die Kandidatur Massums geeinigt, hieß es. Laut der inoffiziellen Machtverteilung im Irak stellen die Kurden den Staatspräsidenten, die Schiiten den Regierungschef und die Sunniten den Parlamentspräsidenten.

Vor allem repräsentative Aufgaben

Massum folgt auf den 80-jährigen Jalal Talabani, der nach eineinhalbjähriger medizinischer Behandlung in Deutschland kürzlich in den Irak zurückkehrte. Der Präsident hat vorwiegend repräsentative Aufgaben im Irak und keine wirkliche Macht. Der 1938 geborene Massum war 1992 der erste Regierungschef der autonomen Kurdengebiete. Er stammt ebenso wie Talabani aus der Patriotischen Union Kurdistans (PUK).

Der Irak befindet sich derzeit in einer tiefen politischen Krise. Drei Monate nach der Parlamentswahl Ende April, bei der die Partei von Ministerpräsident Nuri al-Maliki eine Mehrheit erhielt, gibt es noch immer keine neue Regierung. Immerhin einigte sich das Parlament kürzlich auf einen neuen Parlamentspräsidenten. Das war die Voraussetzung für die Abstimmung über das Amt des Staatspräsidenten, der wiederum den Regierungschef nominiert. (APA, red, derStandard.at, 24.7.2014)