Genf/New York - Seit Jahresanfang haben sich fast 100.000 Flüchtlinge auf den gefährlichen Weg nach Europa über das Mittelmeer gemacht. Das seien 60 Prozent mehr gewesen als im gesamten vergangenen Jahr, teilte das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) am Donnerstag mit.

Etwa 800 Flüchtlinge kamen demnach bei der Überfahrt in den meist überfüllten und seeuntüchtigen Booten ums Leben. Unter den Flüchtlingen seien 10.500 Kinder gewesen. Zwei Drittel von ihnen seien allein auf die Reise nach Italien, Spanien, Griechenland oder Malta geschickt oder von ihren Familien getrennt worden.

Flucht vor Gewalt in Heimatländern

Viele der Flüchtlinge würden vor der Gewalt in Eritrea und Syrien fliehen, teilte die UNO mit. Sie würden von Schmugglern an der libyschen oder anderen nordafrikanischen Küsten ohne Wasser, Lebensmittel und Schwimmwesten auf die Reise geschickt.

Die Zahl der Flüchtlinge sei in letzter Zeit sprunghaft angestiegen, hieß es. Allein seit Anfang Juli seien 21.000 Menschen in Italien angekommen. "Die Europäer müssen dringend Maßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass diese Katastrophe in der zweiten Hälfte 2014 noch größere Ausmaße annimmt", sagte der UN-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres. (APA, 24.7.2014)