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Zu radikale Diäten können nach hinten losgehen.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Sommerzeit ist oftmals auch Diätzeit. Badeanzüge, knappe Bikinis und Badehosen steigern bei vielen Jugendlichen und Erwachsenen die Angst, nicht dem Bild der "perfekten" Bikinifigur zu entsprechen. Frauen und Männer gleichermaßen orientieren sich dabei oft an unrealistischen Körpervorgaben, die uns Magazine, Plakate oder das Internet suggerieren.

Um den Speck an den Hüften oder die kleinen Röllchen am Bauch möglichst schnell los zu werden, greifen viele auf Crash-Diäten zurück. Der Wunsch, "nur mal schnell ein paar Kilo zu verlieren", geht mitunter nach hinten los. Denn Diäten und gezügeltes Essverhalten können ein ernsthaftes Risiko für die Entstehung einer Essstörung darstellen.

Schleichender Prozess

Meist unbemerkt, Schritt für Schritt, nimmt die Kontrolle von Nahrungsmengen und Kalorienwerten zu. Wenn gleichzeitig das Verlangen nach "verbotenem" Essen immer stärker wird, ist ein unkontrollierter Essanfall oft unvermeidlich. Meist ist dieser "Fehlgriff" von schlechtem Gewissen begleitet und führt zu noch stärkerem Kontrollverhalten. Die dadurch entstehende Dynamik kann sich zu einer Essstörung entwickeln.

Essstörungen sind keine Ernährungsprobleme, sondern ernstzunehmende psychische Erkrankungen. Hinter dem Wunsch, schlank sein zu wollen liegen, psychische Konflikte, die über die Suche nach dem idealen Körper und die Kontrolle oder Nicht-Kontrolle von Nahrung ausgetragen werden. Ob Anorexia nervosa, Bulimia nervosa und Binge-Eating Disorder – Essstörungen sind ein Hilferuf der Seele.

Die Hotline für Essstörungen in der Wiener Gesundheitsförderung bietet Betroffenen und Angehörigen sowie allen, die Informationen zum Thema suchen, Hilfe. (red, derStandard.at, 25.7.2014)