London - Die lange krisengeplagte Royal Bank of Scotland (RBS) ist wieder zuversichtlich. Im zweiten Quartal sei vor Steuern ein Gewinn von einer Milliarde Pfund (1,26 Milliarden Euro) eingefahren worden, teilte das Institut am Freitag mit. Analysten hatten dagegen mit einem kleinen Verlust gerechnet. An der Börse kletterten RBS-Aktien daraufhin um 14 Prozent.

Die kräftige Erholung der Wirtschaft führte laut RBS dazu, dass Rückstellungen für faule Kredite wieder aufgelöst werden konnten. Wie das britische Statistikamt mitteilte, läuft die Konjunktur auf der Insel mittlerweile wieder besser als vor der weltweiten Finanzkrise von 2008. Zum Vorjahr legte das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal um 3,1 Prozent zu. Damit wächst das Land momentan so stark wie sonst kaum eine andere Industrienation.

Hoffnung auf geringeren Verlust

Die RBS gehört noch zu 81 Prozent dem britischen Staat, der das Institut in der Finanzkrise vor dem Kollaps bewahrt hat. Mit dem kräftigen Kursanstieg steigen nun die Chancen, dass der Verlust für die Regierung in London geringer ausfällt als zuletzt noch gedacht. Andere staatlich gestützte Banken wie Lloyds hatten zuletzt größere Fortschritte gemacht, so dass der Staat hier schon einige Aktien abstoßen konnte.

Weil die RBS-Quartalszahlen deutlich besser als vom Markt erwartet ausfielen, zog die Bank die Veröffentlichung vor. Eigentlich war dies erst für Ende nächster Woche geplant. (Reuters, 25.7.2014)