Bischkek - Der autoritäre Ex-Präsident Kirgisiens, Kurmanbek Bakijew, ist wegen der gewaltsamen Niederschlagung von regierungsfeindlichen Protesten in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Für seinen Bruder Schanybek, Ex-Chef des staatlichen Personenschutzes, gilt das gleiche Strafmaß. Laut dem am Freitag in der Hauptstadt Bischkek verkündeten Urteil wurde das Vermögen Bakijews beschlagnahmt.

Eine zehnjährige Haftstrafe wurde zudem gegen einen Sohn des Ex-Präsidenten verhängt. Ihm wurde Geldwäsche zur Last gelegt. Weitere langjährige Haftstrafen ergingen gegen ehemalige Untergebene von Schanybek Bakijew. Die Urteile bezogen sich auf die Niederschlagung von Protesten Anfang April 2010. Damals wurden 80 Menschen getötet und 300 verletzt. Der frühere Präsident sah sich gezwungen, das Land zu verlassen. Er hält sich mit seinen Vertrauten in Weißrussland auf, das seine Auslieferung ablehnt.

Kurmanbek Bakijew war erst im April in Abwesenheit zu 25 Jahren Haft wegen Mordversuchs und Februar wegen dreifachen Mordes bereits zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Sein Bruder wurde in dem Fall des Mordversuchs bereits zu .lebenslanger Haft verurteilt. (APA, 25.7.2014)